"Solch eine Erfahrung, also derart über den Tisch gezogen und betrogen zu werden, sucht sich wohl keiner freiwillig raus."
Also erst einmal finde ich es zwar gut, dass es zu einem Abschluss kam, auch wenn sie ihn mit Gewalt (Blockierung) dir gegenüber, Runner, ausführen musste.
Zu der Erfahrung: Das hat er ja haargenau so mit seiner Ex abgezogen. Er war ebenfalls in einer festen Beziehung, hat sich umgeschaut und dann ging es mit beiden (jeweils in Beziehung mit einem anderen Partner) los. Nur weil sie dann ganz massiv Druck aufbaute, kam es bei ihm zur Trennung. Gelogen und betrogen haben beide. Sie länger und an mehreren Fronten, die Grenzen des guten Geschmacks vielfach überschreitend - wer kann da wirklich Richter spielen und jetzt sagen "Absolution, Runner, deine Lügen waren schöner, kürzer und etwas näher an der Realität. Ihre waren aber am schlimmsten"... Mal ehrlich: Lügen sind Lügen. Ich maße mir da kein Urteil an und kann da nicht freisprechen von der Verantwortung. Zu dem Mittel waren beide fähig und willig und - da der Druck von ihr anfangs so groß war, wie er schreibt - hätte er nicht von selbst an eine Trennung gedacht (sondern weiter seine frühere Partnerin betrogen) und hat erst ihrem Druck nachgegeben.
"Was du nicht willst, das man dir tu..."
Das Geld ist weg, vielleicht nochmal anschreiben und es dann sportlich nehmen, es als Lehrgeld verbuchen. Da kommt nichts mehr.
Die Therapeutin wurde ja schon beschrieben und neben den politischen Zitaten, den ulkigen Videos und dem sehr sehr unprofessionellen Auftreten habe ich da zwei Haltungen.
Schwarze Schafe gibt es (leider) bei allen Therapeuten, ob mit Studium - bei dem übrigens Abiturienten mit eigens vorhandener psychischer Störung bevorzugt den NC abkürzen dürfen, um es auf sich selbst anwenden zu können - oder ohne.
Ich denke da sehr schlicht:
Wer heilt, hat Recht.
In dem Fall jedoch würde ich dir wünschen, du wärst bei jemandem gelandet, der fähiger ist. Du glaubst, durch sie hättest du Stärke erlangt und es beendet.
Das ist nicht wahr. Sie hat sich für ihre Familie entschieden und entsprechend gehandelt.
Ihr Verhalten hat entschieden und sie hat die Trennung ausgesprochen und letztlich durchgeführt.
Es gab keine Loslösung von deiner Seite. Du bist über viele Ebenen noch mit ihr verbunden. Auch Übersprungshandlungen (alles löschen) können darüber nicht hinwegtäuschen. Sie war am Zuge und hat sich nicht trennen wollen. Sie wird jetzt vielleicht eine ganz neue Nähe mit ihrem Mann aufbauen können, vielleicht auch nicht.
Ich hätte es gut gefunden, wenn deine Therapeutin diese Perspektive stärkt und dir nicht eine Kraft einredet, die du nicht hattest. Ich finde es völlig ok, dass du es nicht konntest und weiterhin an das Gute in ihr glauben magst (auch an das Päckchen und dass sie dir etwas überweisen wird) oder aber die Verbindung aufrecht erhältst, aber in dem Zusammenhang von einem Abschluss zu sprechen, finde ich unprofessionell. Falls sie das getan hat - so kommt es rüber.
Und das ist die eigentliche Arbeit: Dich damit auseinandersetzen und irgendwann nach vorne schauen. Dabei hätten dir die Chatverläufe und Fotos helfen können, ist Typsache. Loslassen ist leicht gesagt. Auseinandersetzen sollte man sich dennoch. Ich weiß nicht, ob sie dafür die richtige Person ist und finde die Idee mit Warten auf den April gar nicht so verkehrt.
Sie und eure Geschichte lassen sich nicht mal eben löschen. Ist ja etwas passiert...
Ich hoffe sehr für dich (aber auch dieses neue Forum hier), das ist kein Fortsetzungsroman
Auch wenn es solche Geschichten natürlich gut vertragen könnte.