Beziehungsmensch & Dauersingle

Macht es Sinn, dass sich Dauersingles und Beziehungsmenschen überhaupt daten oder ist das nicht eh schon zum Scheitern verurteilt?

• "Dauersingle": längste Beziehung max. 1,5 Jahre

• "Beziehungsmensch": längste Beziehung mind. 15 Jahre

• "daten": mit dem Ziel des Aufbaus einer langfristig angelegten, nicht rein sexuellen, Beziehung

Ich würde denken, dass es idR vollkommen sinnlos und Zeitverschwendung ist, weil die Perspektiven und Erfahrungen doch schon heftig unterschiedlich sind.

Syni schrieb:

Macht es Sinn, dass sich Dauersingles und Beziehungsmenschen überhaupt daten oder ist das nicht eh schon zum Scheitern verurteilt?

• "Dauersingle": längste Beziehung max. 1,5 Jahre
  

• "Beziehungsmensch": längste Beziehung mind. 15 Jahre
  

• "daten": mit dem Ziel des Aufbaus einer langfristig angelegten, nicht rein sexuellen, Beziehung
  

Ich würde denken, dass es idR vollkommen sinnlos und Zeitverschwendung ist, weil die Perspektiven und Erfahrungen doch schon heftig unterschiedlich sind.

Deine Zeitangaben, ab wann man "Dauersingle" bzw "Beziehungsmensch" ist finde ich etwas irritierend. Nach welchen Kriterien sind sie festgelegt?

Lou Salome schrieb:

Deine Zeitangaben, ab wann man "Dauersingle" bzw "Beziehungsmensch" ist finde ich etwas irritierend. Nach welchen Kriterien sind sie festgelegt?

Völlig willkürlich.
Sie dienen dazu eine ungefähre Dimension abzustecken, damit eine grobe Orientierung besteht, worum es gerade geht.
Bei dem Fall, der mir konkret vorschwebt, sind es 1 vs. 20 Jahre.
Die quantitative Einordnung soll verhindern, dass aneinander vorbeigeredet wird, weil unter "Dauersingle" und "Beziehungsensch" ganz unterschiedliches verstanden werden kann.
Die Jahreszahlen sind dabei jeweils ein Proxi für mehr oder wniger vorhandene/ abwesende Beziehungsbereitschaft oder -fähigkeit.

Zuletzt von Syni am Mo Dez 11 2023, 22:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Hängt sicher auch vom Alter ab. Man könnte auch schon mit 30 in die eine oder andere Kategorie fallen, und das wäre wohl anders zu bewerten, als mit 50 oder 60.

Malcador schrieb:

Hängt sicher auch vom Alter ab. Man könnte auch schon mit 30 in die eine oder andere Kategorie fallen, und das wäre wohl anders zu bewerten, als mit 50 oder 60.

Guter Punkt!
Sagen wir mal, in der Blüte des Lebens.
Also so 40er.  
Also ca. Halbzeit.

Anderer Gedanke, nehmen wir mal an, eine Partei hätte einen sehr zeitintensiven Beruf und sich in jungen Jahren voll auf die Karriere konzentriert, Anwalt, Wirtschaftsprüfer, etc. Womöglich war das der Plan, erst eine "Grundlage" zu schaffen und dann das Theme Beziehung anzugehen. Sowas sollte in die Bewertung auch einfließen. Und da gibt es sicher noch andere Punkte, die im Einzelfall relevant sein könnten. Ein pauschales Urteil erscheint mir schwierig.

Malcador schrieb:

Anderer Gedanke, nehmen wir mal an, eine Partei hätte einen sehr zeitintensiven Beruf und sich in jungen Jahren voll auf die Karriere konzentriert, Anwalt, Wirtschaftsprüfer, etc. Womöglich war das der Plan, erst eine "Grundlage" zu schaffen und dann das Theme Beziehung anzugehen. Sowas sollte in die Bewertung auch einfließen. Und da gibt es sicher noch andere Punkte, die im Einzelfall relevant sein könnten. Ein pauschales Urteil erscheint mir schwierig.

Vor allem, da es ja nicht in der Macht des Einzelnen liegt, eine gewünschte Beziehung aufrecht zu erhalten.
.
Beispiel 1: ein Beziehungsmensch trifft seriell auf Beziehungspartner, die eigentlich keine Beziehung wollen und scheitert deshalb. Ist er dann kein Beziehungsmensch mehr, nur weil seine Beziehungen ungewollt kurz waren?

Beispiel 2: ein "Dauersingle" trifft auf einen Partner, der sich um jeden Preis komplett bis zur Selbstaufgabe unterwirft und daher läuft die Beziehung 15 Jahre, obwohl der " Dauersingle" sein Single-Leben nie aufgegeben hat mit allem was dazu gehört. Ist er dann nach deiner Definition ein "Beziehungsmensch"?

Lou Salome schrieb:

Vor allem, da es ja nicht in der Macht des Einzelnen liegt, eine gewünschte Beziehung aufrecht zu erhalten.

Wobei wiederholt auf die falschen Leute zu treffen, schwer mit unglücklichem Zufall erklärbar ist. Da scheint mir ein selbstkritischer Blick angemessen.
Wer sich von einem unterwürfigen Klammeraffen nich lösen kann, oder will, hat ja schon auch gewisse Beziehungsambitionen.

Syni schrieb:

Ich würde denken, dass es idR vollkommen sinnlos und Zeitverschwendung ist, weil die Perspektiven und Erfahrungen doch schon heftig unterschiedlich sind.

Mit dieser 'Denke', mit Sicherheit. Allerdings 'würdest' du das ja nur denken ... Also ist die Frage eher Unsinn.

@Malcador

Malcador schrieb:

Und da gibt es sicher noch andere Punkte, die im Einzelfall relevant sein könnten. Ein pauschales Urteil erscheint mir schwierig.

Schon, aber der Gegenüber, der von der Beziehungshistorie hört, denkt sich dennoch seinen Teil, bewertet die Beziehungsfähigkeit seines Gesprächspartners und ordnet die Erklärungsansätze u.U. als cover-up oder als mangelndes Reflektionsvermögen ein (und hat damit evtl (zumindest zum Teil) auch recht).

Syni schrieb:

Schon, aber der Gegenüber, der von der Beziehungshistorie hört, denkt sich dennoch seinen Teil, bewertet die Beziehungsfähigkeit seines Gesprächspartners und ordnet die Erklärungsansätze u.U. als cover-up oder als mangelndes Reflektionsvermögen ein (und hat damit evtl (zumindest zum Teil) auch recht).

Mag sein, aber da man das vorher nicht weiß, wäre das noch kein Grund, von vornherein eine Inkompatibilität anzunehmen.

Malcador schrieb:

Mag sein, aber da man das vorher nicht weiß, wäre das noch kein Grund, von vornherein eine Inkompatibilität anzunehmen.

Wenn sich in der bisgerigen Historie in 100% der Fälle Inkompatibilität rausgestellt hat (interne Statistik), wäre es aber logisch, sie anzunehmen und sowohl sich, als auch dem Gegenüber, einiges zu ersparen.

Edit:
OK... mea culpa... beim Dauersingle würde jede Betrachtung so enden und somit kann er es direkt generell bleiben lassen und anfangen, seinen Status zu akzeptieren.

Nundenn... der Kontakt, der Inspiration für den Strang war, endete heute Abend (nach 1,5 Dates) u.a. mit der Aussage

Beziehungsmensch an Dauersingle schrieb:

(...) Ich glaube auch nicht, dass bei dir irgendeine Spur von Beziehungsfähigkeit vorhanden ist. (...)

Bestimmt selbsterfüllende Prophezeihung, dass es so kam bzw lag schon in der Luft.

Syni schrieb:

Nundenn... der Kontakt, der Inspiration für den Strang war, endete heute Abend (nach 1,5 Dates) u.a. mit der Aussage

Beziehungsmensch an Dauersingle schrieb:

(...) Ich glaube auch nicht, dass bei dir irgendeine Spur von Beziehungsfähigkeit vorhanden ist. (...)

Bestimmt selbsterfüllende Prophezeihung, dass es so kam bzw lag schon in der Luft.

Liebe @Syni , das tut mir leid zu hören.

Wobei man sich auch nicht jeden Schuh anziehen muss, der einem hingehalten wird.

Ich frage mich immer bei solchen Beurteilung, die eigentlich eine tiefere Kenntnis der anderen Person voraussetzt, ob das in solch einem frühen Stadium nicht mehr über den aussagt, der dieses Urteil trifft, als über den Beurteilten.

Was der so alles glaubt, ohne zu Wissen und ohne jemals nach echter Erkenntnis gestrebt zu haben....

Ich bin der Meinung, dass Wertungen wie "Beziehungsmensch" und "Dauersingle" nur den bestehenden Umständen geschuldet sind, sei es extrinsisch oder intrinsisch.

Gibt ja auch z.B eiserne Junggesellen, die im mittleren Alter die Frau ihres Lebens treffen und bis zum Ende mit ihr zusammen bleiben. Etc.

Umstände können sich ändern. Es sei denn, man hat sich aktiv gegen eine Änderung entschieden.

Lou Salome schrieb:

(...) oder intrinsisch. (...)

Wie z.B. der Glaubenssatz, frau sei nicht "liebenswert" (der mir auch nicht fremd ist)?

Lou Salome schrieb:

Es sei denn, man hat sich aktiv gegen eine Änderung entschieden.

Muss diese Entscheidung aktiv und bewusst sein?

Ich stelle mal die kühne Behauptung auf, dass es idR unbewusst und durch Vermeidung von Neuem dazu kommt.

Syni schrieb:

Lou Salome schrieb:

(...) oder intrinsisch. (...)

Wie z.B. der Glaubenssatz, frau sei nicht "liebenswert" (der mir auch nicht fremd ist)?

Syni schrieb:

Lou Salome schrieb:

Es sei denn, man hat sich aktiv gegen eine Änderung entschieden.

Muss diese Entscheidung aktiv und bewusst sein?

Ich stelle mal die kühne Behauptung auf, dass es idR unbewusst und durch Vermeidung von Neuem dazu kommt.

Ja, das mag sein.Aber genauso kann man sich dann bewusst beim Richtigen wieder für "all in" entscheiden.

Auch ich schließe für mich nicht lebenslang aus, dass mir nicht vielleicht doch noch ein Mann begegnet, bei dem sich alles richtig anfühlt und ich mich liebenswert finde.

(...)gelöscht(...)

Zuletzt von Syni am Di Dez 12 2023, 22:53 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet

Lou Salome schrieb:

(...) beim Richtigen (...)

Vorausgesetzt, er wird als solcher registriert und der Einschalter ist dann noch nicht festgerostet, weil zu viele salzige Tränen ganze Arbeit geleistet haben.

Syni schrieb:

Lou Salome schrieb:

(...) beim Richtigen (...)

Vorausgesetzt, er wird als solcher registriert und der Einschalter ist dann noch nicht festgerostet, weil zu viele salzige Tränen ganze Arbeit geleistet haben.

Ich hätte es nicht schöner ausdrücken können. Sehr poetisch.

Lou Salome schrieb:

Syni schrieb:

Vorausgesetzt, er wird als solcher registriert und der Einschalter ist dann noch nicht festgerostet, weil zu viele salzige Tränen ganze Arbeit geleistet haben.

Ich hätte es nicht schöner ausdrücken können. Sehr poetisch.

Bisserl melodramatisch für meinen Geschmack, vielleicht? Ist für mich in die Richtung konnotiert, der Arme kann halt nicht anders. Aber schön formuliert.

"korrodierend" hätte noch untergebracht werden können.

Syni schrieb:

"korrodierend" hätte noch untergebracht werden können.

Hauptsache exotherm.

Bastille schrieb:

Lou Salome schrieb:

Ich hätte es nicht schöner ausdrücken können. Sehr poetisch.

Bisserl melodramatisch für meinen Geschmack, vielleicht? Ist für mich in die Richtung konnotiert, der Arme kann halt nicht anders. Aber schön formuliert.

Ich glaube, es ging dabei nicht um ihn, sondern um uns.

Kann man denn nur entweder oder sein? Ich bin Beziehungsmensch mit Dauersinglestatus. Ich hab bei beidem Ausdauer.

https://www.vernuenftig-leben.de/verliebt-sein/

Syni schrieb:

https://www.vernuenftig-leben.de/verliebt-sein/

Also ist die Frage...

^^

Alles ist subjektiv und alles kann sich ändern. Keine Einstellung ist wirklich dauerhaft.

@himbeermoond

himbeermond schrieb:

Kann man denn nur entweder oder sein? Ich bin Beziehungsmensch mit Dauersinglestatus.

Ich sehe es in der Tat schon eher als entweder oder.
Aber vielleicht ist meine Vergleichskohorte (<45 J.) auch einfach nur noch zu jung, um beides sein zu können - d.h. die ehemals in Langzeitbeziehung lebenden  hatten noch nicht genug Zeit um sich danach selbst auch als Dauersingle identifizieren zu können, sondern stecken noch inder Hoffnung, dass bestimmt bald die nächste Langzeitbeziehung beginnen wird.
Und die, die schon praktisch immer Single waren, konnten noch nicht genug Zeit in einer Partnerschaft verbringen, so dass sie als tatsächlich (vorerst) dauerhaft haltbar eingestuft werden könnte.

Nochmal zu Abgrenzung...
Beziehungsmensch: eher jemand, der Partnerschaft als das Normal-sein ansieht und für den das Single-sein nur eine Übergangsphase ist. Hält sich selbst für eher beziehungs-/ bindungsfähig.
Dauersingle: eher jemand für den Partnerlosigkeit der Standard ist, welcher nur durch Beziehungsanbahnungen oder Kurzzeitbeziehungen unterbrochen ist. Der Dauersingle zweifelt eher an seiner Beziehungseignung oder sagt, dass es kein für ihn erstrebenswertes Lebensmodell ist.