Ekelempfindung

Einfach mal so ins Blaue verfasst. Weiß selbst nicht, was ich mir davon erhoffe.

Was mir im vergangenen Jahr klar geworden ist, ist das ich mich praktisch vor jedem Mann, dem ich körperlich näher kommen müsste, ekel.
Bei Männern, wo klar ist, dass sie nie eine Armlänge Distanz unterschreiten werden, habe ich das nicht.

Es kann ein einzelnes Merkmal sein oder eine Merkmalszusammensetzung oder diffus irgendwie die gesamtw Erscheinung, wovor ich mich ekel.
Ich versuche es zu ignorieren und zu übergehen. Das gelingt mir aber nicht und so wende ich mich mehr und mehr ab. Auch weil der Ekel idR intensiver wird. Für mich sind die Ekelauslöser natürlich total plausibel und gerechtfertigt.

@Friederike würde wohl sagen, dass die Vorauswahl schlecht war und noch keiner dabei war, für den ich mich hinreichend begeistern konnte.?.
Nur kann ich nicht recht daran glauben, dass das "beim Richtigen" auf magische Weise weg wäre.

‍�

Ich versuch erst mal, es zu verstehen, um welche Männer es sich handelt. Du hast geschrieben, Du ekelst Dich vor Männern, denen Du "näherkommen müsstest". Also Du ekelst Dich nicht vor jenen, denen Du näherkommen MÖCHTEST?

Falls ja, wär es so herum doch völlig nachvollziehbar.

Was hab ich nicht verstanden?

Vermutlich meint @Syni im konkreten Fall, daß sie im Rahmen einer Beziehungsanbahnung oder -vertiefung dem jeweiligen Mann näherkommen "muss". Lässt sich ja nicht wirklich vermeiden. In dem Fall wäre vielleicht ein Psychologe gefragt. Normal ist das ja eher nicht. Oder wie ist die Einschränkung "praktisch vor jedem" zu lesen, gibt es Ausnahmen?

Syni schrieb:

Einfach mal so ins Blaue verfasst. Weiß selbst nicht, was ich mir davon erhoffe.

Was mir im vergangenen Jahr klar geworden ist, ist das ich mich praktisch vor jedem Mann, dem ich körperlich näher kommen müsste, ekel.
Bei Männern, wo klar ist, dass sie nie eine Armlänge Distanz unterschreiten werden, habe ich das nicht.

Es kann ein einzelnes Merkmal sein oder eine Merkmalszusammensetzung oder diffus irgendwie die gesamtw Erscheinung, wovor ich mich ekel.
Ich versuche es zu ignorieren und zu übergehen. Das gelingt mir aber nicht und so wende ich mich mehr und mehr ab. Auch weil der Ekel idR intensiver wird. Für mich sind die Ekelauslöser natürlich total plausibel und gerechtfertigt.

@Friederike würde wohl sagen, dass die Vorauswahl schlecht war und noch keiner dabei war, für den ich mich hinreichend begeistern konnte.?.
Nur kann ich nicht recht daran glauben, dass das "beim Richtigen" auf magische Weise weg wäre.

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Das haben dir doch schon genug Leute geschrieben, dass du nicht normal bist. Aber die hast du ja alle weg gebissen. Jetzt schreibst du hier ganz ungeniert einen merkwürdigen Seelenstriptease, der witzigerweise den Leuten recht gibt. Sind nur noch ein paar Leutchen hier, die hast du dir sicher rausgesucht und die supporten dich auch, dafür hätte es doch eine Whatsappgruppe getan.

himbeermond schrieb:

Ich versuch erst mal, es zu verstehen, um welche Männer es sich handelt. Du hast geschrieben, Du ekelst Dich vor Männern, denen Du "näherkommen müsstest". Also Du ekelst Dich nicht vor jenen, denen Du näherkommen MÖCHTEST?

Falls ja, wär es so herum doch völlig nachvollziehbar.

Was hab ich nicht verstanden?

hhhmmmm.... stimmt. So betrachtet macht das total Sinn.
Jetzt muss ich nur mal ganz tief im Gedächtnis nach der möchte-Situation kramen.

Malcador schrieb:

Vermutlich meint  @Syni im konkreten Fall, daß sie im Rahmen einer Beziehungsanbahnung oder -vertiefung dem jeweiligen Mann näherkommen "muss". Lässt sich ja nicht wirklich vermeiden.

Genau. Man lernt sich kennen, irgendwie scheint es zu passen und früher oder später kommt diese gewisse Erwartungshaltung auf und deren Erfüllung wird mehr oder weniger nachdrücklich angestrebt.

Malcador schrieb:

Oder wie ist die Einschränkung "praktisch vor jedem" zu lesen, gibt es Ausnahmen?

Ich hatte bei dem "praktisch" einen Fall im Hinterkopf, wo mir klar gemacht wurde, dass die Ambition, es zu vertiefen, besteht, wir uns bisher aber nur im öffentlichen Raum getroffen haben. An dem konnte ich noch nix ekliges finden.
lol.... den könnte ich ja doch mal nach einem Folgedate fragen - mit der Begründung, dass ich ihn (noch) nicht eklig finde. Da ist er bestimmt total begeistert.
rofl

Syni schrieb:

den könnte ich ja doch mal nach einem Folgedate fragen - mit der Begründung, dass ich ihn (noch) nicht eklig finde. Da ist er bestimmt total begeistert.
rofl

Könnte unter Umständen sogar funktionieren.^^

Syni schrieb:

Jetzt muss ich nur mal ganz tief im Gedächtnis nach der möchte-Situation kramen.

So wirklich gefunden habe ich in den Unweiten nicht das, wonach ich suchte. Aber ich konnte feststellen, dass ich dahingehend "früher" schmerzfreier war.

Die Isobare zwischen "früher" und "aktuell" scheint entlang einer Schwangerschaft zu verlaufen.
Vielleicht sollte ich einfach eine Schwangerschaftsverhütungsmethode wählen, die sicherer ist. Aber Hormone sehe ich echt nicht ein und in meinem Alter brauche ich damit nun auch nicht mehr anfangen. Und irgendwelche invasiven Eingriffe finde ich dafür auch überzogen, denn als Single läuft ja eh immer alles gummiert.
Oder es war eher der damalige Mann, der eine, auf mich krass wirkende, Hauterkrankung hatte, die mich schon ein paar Mal würgen ließ. Wenn ich so überlege: In der Beziehung hatte ich insgesamt viel gewürgt/ mich übergeben - v.a. wenn er mich verbal in den Boden stampfte.

tja... wer weiß.... aber ein Stückchen weiter bin ich schon.
Danke @Malcador @himbeermond

Das ist eine interessante Sache mit dem Ekelempfinden.

Ich stelle einfach mal ein paar Fragen, vor allem für Dich selber:
- Anscheinend hattest Du eine sehr ungute "Liebes"-Beziehung. War das die letzte?
- Wie war das damals, hast Du diesen Mann anziehend gefunden, auch körperlich, nicht nur geistig? Du schreibst ja von einer krassen Hauterkrankung.
- Was erwartest Du Dir von einer Liebesbeziehung?
- Würde es eine oder mehrere Freundschaften auch tun?
- Bist Du ansonsten ein körperlicher Mensch oder eher distanziert? Gut, es gibt auch die distanzierten Kuschelmonster, die erst in der Liebesbeziehung auftauen...
- Hattest Du schon mal eine richtig erfüllende Liebesbeziehung, wo Du von dem Mann nicht genug bekommen konntest, auch körperlich?

Fazit: Ich denke mir im Moment, Du möchtest im Grunde gar keine Liebesbeziehung, die auch Körperlichkeiten beinhaltet. Ev., weil Du sowieso nicht der Typ dazu bist, oder Du noch von der letzten Beziehung körperlich und seelisch traumatisiert bist.

rudifringel schrieb:

Fazit: Ich denke mir im Moment, Du möchtest im Grunde gar keine Liebesbeziehung, die auch Körperlichkeiten beinhaltet. Ev., weil Du sowieso nicht der Typ dazu bist, oder Du noch von der letzten Beziehung körperlich und seelisch traumatisiert bist.

So etwas in der Art kam mir auch noch in den Sinn, daß das Ekelempfinden eine Art unterbewusste Abwehrreaktion gegen etwas ist, was Du eigentlich gar nicht willst, von dem Du aber (eher rational) meinst, es haben zu wollen oder zu müssen.

Malcador schrieb:

es haben zu wollen oder zu müssen.

Bzw glauben wollen zu müssen.

hhhmmm....  

rudifringel schrieb:

Das ist eine interessante Sache mit dem Ekelempfinden.

Ich stelle einfach mal ein paar Fragen, vor allem für Dich selber:
- Anscheinend hattest Du eine sehr ungute "Liebes"-Beziehung. War das die letzte?
- Wie war das damals, hast Du diesen Mann anziehend gefunden, auch körperlich, nicht nur geistig? Du schreibst ja von einer krassen Hauterkrankung.
- Was erwartest Du Dir von einer Liebesbeziehung?
- Würde es eine oder mehrere Freundschaften auch tun?
- Bist Du ansonsten ein körperlicher Mensch oder eher distanziert? Gut, es gibt auch die distanzierten Kuschelmonster, die erst in der Liebesbeziehung auftauen...
- Hattest Du schon mal eine richtig erfüllende Liebesbeziehung, wo Du von dem Mann nicht genug bekommen konntest, auch körperlich?

Danke für deine Anregungen.

rudifringel schrieb:

Fazit: Ich denke mir im Moment, Du möchtest im Grunde gar keine Liebesbeziehung, die auch Körperlichkeiten beinhaltet. Ev., weil Du sowieso nicht der Typ dazu bist, oder Du noch von der letzten Beziehung körperlich und seelisch traumatisiert bist.

Naja... ein Trauma würde ich da nicht reinerzählen. War blöd, aber nicht traumatisch.

Syni schrieb:

Genau. Man lernt sich kennen, irgendwie scheint es zu passen und früher oder später kommt diese gewisse Erwartungshaltung auf und deren Erfüllung wird mehr oder weniger nachdrücklich angestrebt.

Eben. Es passt nur irgendwie. Wenn die körperliche Anziehung nicht reicht, dann passt es eben nicht. Kommt auch dran, was dir wichtig ist.

Manchmal gibt es auch nur körperliche Anziehung, aber der Rest reicht nicht zum Verlieben. Oder zum Verbleiben, das könnte ja manchmal schon reichen.

Irgendwie müssen Herz, Hormone und Hirn gleichermaßen beeindruckt sein, sonst wird das nix (bei mir). Das letzte Mal scheiterte es dummerweise am Hirn.

himbeermond schrieb:

Irgendwie müssen Herz, Hormone und Hirn gleichermaßen beeindruckt sein, sonst wird das nix (bei mir). Das letzte Mal scheiterte es dummerweise am Hirn.

Es klingt traurig, dass dein Kopf nicht mitspielte. Ich kann mir vorstellen, dass das ein anstrengender Kampf mit Herz und [s]Bauch[/s] Hormonen war.

Zuletzt von Syni am So Jan 07 2024, 22:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Ich habe noch etwas zu dem Thema gegoogled.

Es gibt Seiten, auf denen proklamiert wird, solche Symptome wären verdrängte Homosexualität.

Syni schrieb:

Es gibt Seiten, auf denen proklamiert wird, solche Symptome wären verdrängte Homosexualität.

Jetzt, wo Du es schreibst - ein Aspekt ist es schon.
Andererseits: Ist Dir schon mal eine Frau begegnet, zu der Du Dich sexuell hingezogen gefühlt hast?
Und, eher blöde Frage, gab es mal einen Mann, den Du sexuell anziehend gefunden hast?

Syni schrieb:

Ich habe noch etwas zu dem Thema gegoogled.

Es gibt Seiten, auf denen proklamiert wird, solche Symptome wären verdrängte Homosexualität.

Die Möglichkeit sollte man nicht ausschließen, manche merken es erst relativ spät.

Syni schrieb:

himbeermond schrieb:

Irgendwie müssen Herz, Hormone und Hirn gleichermaßen beeindruckt sein, sonst wird das nix (bei mir). Das letzte Mal scheiterte es dummerweise am Hirn.

Es klingt traurig, dass dein Kopf nicht mitspielte. Ich kann mir vorstellen, dass das ein anstrengender Kampf mit Herz und [s]Bauch[/s] Hormonen war.

Nö, mein Kopf war erstaunlich klar ;-) Das war gar kein Kampf, denn von vorherein von meiner Seite eine klare Sache und auch so kommuniziert (völlig neue Erfahrung auf meine alten Tage). Mit Hirn meine ich, dass ich auch über die Bettkante (Hormone) und einen liebenswerten Charakter (Herz) hinaus genug Potenzial für langfristig anregenden Austausch finden möchte.

Syni schrieb:

Ich habe noch etwas zu dem Thema gegoogled.

Es gibt Seiten, auf denen proklamiert wird, solche Symptome wären verdrängte Homosexualität.

Ich frag mich ja immer, wie weit man das wirlich verdrängen kann, zumal in einer Zeit, in der Homosexualität weitestgehend (leider noch nicht überall) selbstverständlich ist. Und ich pflege die steile These, dass es etliche Männer gibt, die zumindest bi wären, wenn Gleichgeschlechtliches in ihrer Jugend eine angstfreie Option gewesen wäre.
Ich habe noch nicht gesucht, ob es dazu was Wissenschaftliches gibt.

himbeermond schrieb:

(...) Mit Hirn meine ich, dass ich auch über die Bettkante (Hormone) und einen liebenswerten Charakter (Herz) hinaus genug Potenzial für langfristig anregenden Austausch finden möchte.

Achso... dann hatte ich dich missverstanden.

Hallo Syni.
erstmal bin ich baff, dass du dich mit so einem Problem ins Forum traust. Da muss es dich schon sehr in deinem Dasein bedrängen. Ich kenne das Problem auch, allerdings nicht geschlechtsspezifisch. Ich habe prinzipiell Probleme, andere Menschen zu berühren,oder mich anfassen zu lassen. Wenn man auch noch täglich mit Patienten zu tun hat, die man berühren oder gar waschen muss, kann schon zum massiven Problem werden. Ich bin mit jahrelanger Psychotherapie und Selbstüberwindung halbwegs dahinter gekommen und kann inzwischen damit umgehen. Bei dir liegen die Ursachen mit Sicherheit ganz woanders, aber ich nehme an , dass es dein Leben stark beeinträchtigt, falls es so ist, wie du schreibst.(du hast auch schon recht böse Witze gemacht) Ich weiß, dass du sehr intelligent bist und hast wohl auch eine biologische akademische Ausbildung. Körperlichkeit sollte dir daher nicht fremd sein.  und dir sollte auch klar sein dass Tipps von Forumsfreunden da nicht reichen. Wenn dein Problem tatsächlich so starke psychosomatische Auswirkungen hat, brauchst du verbindliche professionelle Hilfe. Du wirst deine Denkweise und dein Verhältnis zu deinen Mitmenschen ändern müssen. Das ist schwer und geht nicht von heute auf morgen. Es dauert, aber es lohn sich, du wirst zu einem reiferen und zufriedenerem Menschen werden.

Du könntest auch überlegen, ob es eine Art Schutzmechanismus ist. In dem Fall würde ich nicht dagegen ankämpfen, sondern ergründen wollen,  wovor du geschützt werden musst und was du bisher selbst vielleicht nicht genug (be)achtest. Und es erstmal so annehmen und versuchen zu akzeptieren.

Aus eigener Erfahrung habe ich Ähnliches erlebt, wenn ich mich zu etwas zwingen musste/wollte, was ich aber eigentlich ablehnte.

Das kann z.B. der Mensch an sich sein, der meinen moralischen Ansprüchen nicht genügt und den ich deswegen irgendwo in mir verachte und mich dann auch vor körperlichem Kontakt mit ihm ekle, aber aus irgendwelchen Gründen trotzdem eine Beziehung mit ihm führe.

Es kann auch eine Abwehrhaltung gegenüber dem männlichen Geschlecht allgemein sein aufgrund vorheriger schlechter Erfahrungen mit Männern, die sich dann auf alle übertragen hat.

Es kann aber auch eine Abneigung gegenüber sexuellen Handlungen/körperlicher Nähe sein, wenn ich mich eigentlich nicht dazu bereit fühle oder es schlicht nicht möchte, jemanden in meinen intimen Bereich vor- und eindringen zu lassen.

Das kann sich dann auch auf körperliche Art äußern,  obwohl ich z.B. einfach nicht bereit bin, mich auf jemanden emotional einzulassen, ihm zu vertrauen, etc.
Zeitgleich kann ich ja trotzdem ein sexuelles Bedürfnis empfinden, es aber nicht mit jemand anderem teilen können/wollen und wenn ich dann dennoch in diese Richtung gehe und sich was anbahnt, kommt der Ekel, damit es eben doch nicht dazu kommt.


Bei mir war dieser Ekel übrigens tatsächlich bei meinem heutigen Partner nicht mehr existent. Er stach für mich aber besonders heraus, weil er die mir bisher bekannten typisch-männlich erlebten Eigenschaften gerade nicht verkörperte. In dem Sinne einfach komplett fernab meines früheren Beuteschemas.
Für mich war er allerdings auch nur attraktiv bzw. als potentieller Partner sichtbar nach/während einer langjährigen Traumatherapie, in der ich Missbrauchsbeziehungen bzw. die Muster schon halbwegs erkannt und bearbeitet hatte.
Der Rest wird und wurde dann mit Hilfe der neuen Beziehung verarbeitet und ich kann jetzt eine weitestgehend gesunde Beziehung führen.
Früher wäre das nicht möglich gewesen und ich hätte mich immer wieder zu Männern hingezogen gefühlt, die mir nicht gut getan hätten und bei denen ich diese inneren Widersprüche inkl. Ekel gespürt hätte.

Das war jetzt ein größerer Exkurs, aber vielleicht erkennst du ja etwas bei dir wieder und kannst da, falls gewünscht, ansetzen.