@BastilleBastille schrieb: @Pit BrettNun, das schiebt die Verantwortung dem Opfer zu und entlässt den Täter aus selbiger. Die Verantwortung für den Übergriff liegt aber ausschließlich bei dem, der ihn begeht, alles andere ist Täter-Opfer-Umkehr.
Am Anfang steht die Tat. Der Täter ist es, der zuerst aktiv gegen das Selbstbestimmungsrecht des Opfers verstößt, die Reaktion des Opfers während oder nach der Tat ist dabei zweitrangig und kann durch Schock, Angst, Einschüchterung, Überraschung usw. beeinflusst sein.
Eine bestimmte Erwartungshaltung an das Opfer heranzutragen, wie es sich bitteschön zu verhalten hat, damit es einem als Opfer genehm ist, finde ich anmaßend und relativierend.
Ich bin da vollkommen bei Dir.
Das Thema ist unglaublich heikel und niemand sollte festlegen, WIE sich ein Opfer zu verhalten hat.
Meine Irritation über den Ablauf irritiert mich ja selber. Das übergriffige Verhalten ist m.E. unstrittig, egal wie sie zueinander stehen.
Was mir auffiel: Der ganze Ablauf war anders als bei den anderen Spielerinnen und es war eben nicht nur der Kuss. Es war eine ganze Reihe von Handlungen und sie schien eben kein bisschen irritiert. Es machte auf mich(!) einen vertrauten Eindruck.
Ich weiß genauso wenig wie der Rest der Welt, was da wirklich vor sich ging. Dass ausgerechnet die Bildzeitung ein Video veröffentlicht, in dem die Geküsste entspannt das Foto auf dem Handy zeigt und die anderen Spielerinnen den Kuss (und den Küssenden) vermeintlich feiern, macht es nicht einfacher. Fake oder nicht?
@Pit Brett Es gibt Situationen, die so undenkbar sind, dass man erst einmal reagiert, wie ein hypnotisiertes Kaninchen*. Ich würde dann bei Polizei oder Anwälten ungerne an jemanden mit Deiner Einstellung geraten.
*Oder eben, weil es bekanntermaßen drei primitive Reflexe auf Stress/Gefahr gibt: fight, flight, freeze.