Lieber online oder lieber offline neue Menschen kennenlernen?

Bastille schrieb:

Lou Salome schrieb:

Danke! Ich mir auch (wo ist der verdammte zwinkersmiley!!!)

Aber ich bin momentan tiefenentspannt...ich fühle mich auch als Single wohl und unsere Begegnung war so außergewöhnlich und seine WhatsApp so mit echtem Interesse gefüllt, dass ich auch mal 2-3 Tage auf eine Antwort warten kann.

Wenn es passt: Toll!!
Wenn nicht: auch kein Weltuntergang

Denn unser erstes richtiges Date nach dem sporadischen Kennenlernen steht ja noch aus   (man nimmt an Smileys, was man kriegen kann)

Das klingt gut! Obwohl ich immer angenommen hatte, dass du in Beziehungsdingen ähnlich impulsiv und ungeduldig bist wie ich.   Aber ich finde deine Gelassenheit gut und einen durchaus anzustrebenden Zustand.    

Ich habe viele Facetten  

Aber ja, ich bin da ungeduldig und weiß gerade selber nicht, woher ich diese Gelassenheit hernehmen.

Vielleicht weil unsere erste Begegnung mir sehr viel Vertrauen geschenkt hat und ich mich sehr angenommen fühlte.
Und er hat diesen Eindruck in seinen Nachrichten noch vertieft. Extrem ehrlich was ihn und seine Lebensumstände betrifft und viele Fragen mit ehrlichem Interesse gestellt.

Von daher: wenn es nicht passen sollte, ist es Schicksal, und ich denke, wir können dann beide gut damit leben.

Lou Salome schrieb:

Seine Lebensumstände sind gerade speziell, sein Vater liegt im Sterben, er unterstützt die Mutter bei der Pflege und arbeitet viel. Dem trage ich Rechnung.

Das ist eine sehr schlimme Zeit für ihn, die sehr belastend und energieraubend ist.
Ich rede aus eigener Erfahrung.  Bei mir wurde es danach aber leider auch nicht besser und die Dinge, die danach zu erledigen sind, können sehr komplex und langwierig werden.
Derjenige, der das mitmacht, oder mitmachen möchte, muss sehr viel Geduld und innere Stärke haben und selbst das ist oft nicht erfolgreich.
Wenn ihr noch nicht einmal ein "richtiges" Date hattet, wäre ich sehr vorsichtig. Es kann sehr lange dauern, bis er wieder den Kopf frei hat und ob er ihn dann für dich frei hat, ist auch die grosse Frage.
Konzentriere dich auch auf andere, um zu grosse Enttäuschungen zu vermeiden.
Auch ist es meistens so, wer wirklich begeistert ist von einer Person, findet immer die Zeit, sie bald wiederzusehen. Findet er sie nicht, ist leider davon auszugehen, dass er nur warmhalten will.

Lou Salome schrieb:

Ant schrieb:

Thats Life...

Schon.
Truppenursel hat meine Gedanken gut ausformuliert, warum ich diesen Smiley benutzt habe.

Und doch möchte ich, daß es NICHT so sein wird. Ich drücke dir beide Daumen!

"Im PS Forum hat eine Userin mal geschrieben, dem Online fehlt "die Magie der absichtslosen Annäherung" - unterschreibe ich sofort."

Zitieren lerne ich noch...

Ich denke (und mein Geschenk der Götter ebenso ), dass das die wichtigste Regel für jede Begegnung zwischen zwei Menschen ist; erst recht im OD.
Auch wenn es absurd klingen mag: Eine absichtslose Begegnung oder Berührung und ein Kennenlernen ohne Erwartungen ist das A und O! (Schreibt man das so?)
Es ist die Voraussetzung dafür, Spaß zu haben, einen Menschen (!) kennen zu lernen, und dann vielleicht (oft) auch einfach wieder auseinander zu gehen.
OD ist doch gerade deshalb so krampfig, weil jeder immer irgendetwas will oder erwartet oder erhofft.
Nichts Schlimmeres und Langweiligeres, als ein Mann, der einen schon beim ersten Treffen auf "Beziehungsmaterial" abscannt.
Ich vermute, das geht den Männern genauso?
Wann ist das Flirten oder einfach neue Menschen Kennenlernen zu einer Art Aufgabe geworden?
Das soll doch Spaß machen?

@Luzi99

Schön, dass du auch da bist!

@Luzi99 Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Unterschreibe meinerseits alles, was du geschrieben hast. Das habe ich schon öfter mal zum Ausdruck zu bringen versucht, aber du hast es klarer gesagt.

Lou Salome schrieb:

Aber ja, ich bin da ungeduldig und weiß gerade selber nicht, woher ich diese Gelassenheit hernehmen.

Vielleicht weil unsere erste Begegnung mir sehr viel Vertrauen geschenkt hat und ich mich sehr angenommen fühlte.
Und er hat diesen Eindruck in seinen Nachrichten noch vertieft. Extrem ehrlich was ihn und seine Lebensumstände betrifft und viele Fragen mit ehrlichem Interesse gestellt.

Von daher: wenn es nicht passen sollte, ist es Schicksal, und ich denke, wir können dann beide gut damit leben.

Trotz erneutem Treffen weiß ich irgendwie immer noch nicht, wo die Reise hingeht.

Ich fühle im Moment nur das Bedürfnis, auch mal leise sein zu wollen und es vielleicht auch sein zu dürfen,obwohl ich es nicht war.

Klingt verwirrend, doch so empfinde ich es.

Lou Salome schrieb:

Trotz erneutem Treffen weiß ich irgendwie immer noch nicht, wo die Reise hingeht.

Ich fühle im Moment nur das Bedürfnis, auch mal leise sein zu wollen und es vielleicht auch sein zu dürfen,obwohl ich es nicht war.

Klingt verwirrend, doch so empfinde ich es.

@“Lou Salome“ Das Bedürfnis kann ich nachfühlen. Ich hatte das im vergangenen Jahr mal. Das lag einfach in seiner Persönlichkeit begründet. Jemand, der als Grundzug so viel Gelassenheit, In-Sich-Ruhen und Bei-Sich-Sein ausgestrahlt hat, dass ich mich selbst auch völlig zurücknehmen konnte, weils in der Situation schlicht nix zu kompensieren oder auszufüllen gab. Wobei zurücknehmen eigentlich nicht die richtige Wortwahl ist, weil es eine bewusste Handlung impliziert, sich aber das Beisammensein ganz natürlich selbst gestaltete.

@Marlene: Bin untröstlich. Habe deinen an Lou Salome gerichteten Beitrag editiert, weil am Tag @Lou Salome etwas nicht ganz richtig war. Dann hatte ich plötzlich einen Doppelpost, und beim Löschen hat's alles gelöscht.

Tut mir sehr leid. Kriegst Du das noch mal hin?

Zerknirscht
Pit

@Bastille, @Marlene: Jetzt sehe ich auch, warum das nicht klappt. Ihr schreibt anscheinend in einem Editor vor, der schlichte Anführungszeichen " durch typografische Anführungszeichen “ ersetzt und kopiert dann hier hinein.

Zuletzt von Pit Brett am Sa Sep 09 2023, 15:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Kein Problem.:-)
Die Frage bezog sich auf:

Bastille schrieb:

Ich hatte das im vergangenen Jahr mal. Das lag einfach in seiner Persönlichkeit begründet. Jemand, der als Grundzug so viel Gelassenheit, In-Sich-Ruhen und Bei-Sich-Sein ausgestrahlt hat, dass ich mich selbst auch völlig zurücknehmen konnte, weils in der Situation schlicht nix zu kompensieren oder auszufüllen gab. Wobei zurücknehmen eigentlich nicht die richtige Wortwahl ist, weil es eine bewusste Handlung impliziert, sich aber das Beisammensein ganz natürlich selbst gestaltete.

Hat sich daraus etwas entwickelt?

Pit Brett schrieb:

@Bastille, @Marlene: Jetzt sehe ich auch, warum das nicht klappt. Ihr schreibt anscheinend in einem Editor vor, der schlichte Anführungszeichen " durch typografische Anführungszeichen “ ersetzt und kopiert dann hier hinein.

?
Also, ich gehe auf "Zitieren" , auf die zwei Häkchen rechts oben, lösche dann die Zeilen, die ich nicht zitieren möchte und schreibe im Anschluss meinen Text rein. Ist das okay so?

Marlene schrieb:

Kein Problem.:-)
Die Frage bezog sich auf:


Hat sich daraus etwas entwickelt?

Nein, das war auch okay. Ich hab schon auch die Fallstricke gesehen. Mich hat aber gefreut, mich so still wohlfühlen zu können, diese körperliche Selbstverständlichkeit. Also auch, dass es noch in mir ist, vielleicht.

Bastille schrieb:

@“Lou Salome“ Das Bedürfnis kann ich nachfühlen. Ich hatte das im vergangenen Jahr mal. Das lag einfach in seiner Persönlichkeit begründet. Jemand, der als Grundzug so viel Gelassenheit, In-Sich-Ruhen und Bei-Sich-Sein ausgestrahlt hat, dass ich mich selbst auch völlig zurücknehmen konnte, weils in der Situation schlicht nix zu kompensieren oder auszufüllen gab. Wobei zurücknehmen eigentlich nicht die richtige Wortwahl ist, weil es eine bewusste Handlung impliziert, sich aber das Beisammensein ganz natürlich selbst gestaltete.

Es hat aber in letzter Konsequenz bei mir leider nicht gepasst. Ich bin ein emotionaler, leidenschaftlicher Mensch und er scheint jemand zu sein, den man (ungeachtet seiner momentanen familiären Situation) immer wieder zum Jagen tragen muss.
Einen ruhigen Gegenpol hätte ich begrüßt, aber es sollte doch ein Funken Leidenschaft dabei sein.
Und der gemeinsame Humor war auch nicht vorhanden. Es gibt nichts schöneres, wie wenn man gemeinsam laut lachen kann....

Liebe Grüße Lou

Ich kenne auch die Gefahr der Projektion. Trotzdem habe ich mich jetzt auf rine verrückte Idee eingeladsen (und sie sich auch). Da wir ca. 350 km entfernt wohnen und gerade beide beruflich schwer mal für zwei Tage weg können, haben wir uns entschlossen, eine gemeinsame kurze Reise zu machen. Wir kennen uns nur von Schreiben und Videotelefonaten.
Das ist gewagt. Aber wenn es nichts wird, hatten wir beide zumindest eine schöne Reise
Wenn es

Isidor schrieb:

haben wir uns entschlossen, eine gemeinsame kurze Reise zu machen. Wir kennen uns nur von Schreiben und Videotelefonaten.
Das ist gewagt. Aber wenn es nichts wird, hatten wir beide zumindest eine schöne Reise

Oh!
Wievieel Nöchte sind das, habt ihr ein gemeinsames Schlafzimmer oder getrennt?

@Truppenursel Wievieel Nöchte sind das, habt ihr ein gemeinsames Schlafzimmer oder getrennt?

Was is? willste mit?

Pit Brett schrieb:

@Truppenursel Wievieel Nöchte sind das, habt ihr ein gemeinsames Schlafzimmer oder getrennt?

Was is? willste mit?

Du kleiner Scherzkeks, Du!

Das sin 4 Nächte, aber getrennte Schlafzimmer. Alles andere wäre mir dann doch zu gewagt.

Lou Salome schrieb:

Bastille schrieb:

@“Lou Salome“ Das Bedürfnis kann ich nachfühlen. Ich hatte das im vergangenen Jahr mal. Das lag einfach in seiner Persönlichkeit begründet. Jemand, der als Grundzug so viel Gelassenheit, In-Sich-Ruhen und Bei-Sich-Sein ausgestrahlt hat, dass ich mich selbst auch völlig zurücknehmen konnte, weils in der Situation schlicht nix zu kompensieren oder auszufüllen gab. Wobei zurücknehmen eigentlich nicht die richtige Wortwahl ist, weil es eine bewusste Handlung impliziert, sich aber das Beisammensein ganz natürlich selbst gestaltete.

Es hat aber in letzter Konsequenz bei mir leider nicht gepasst. Ich bin ein emotionaler, leidenschaftlicher Mensch und er scheint jemand zu sein, den man (ungeachtet seiner momentanen familiären Situation) immer wieder zum Jagen tragen muss.
Einen ruhigen Gegenpol hätte ich begrüßt, aber es sollte doch ein Funken Leidenschaft dabei sein.
Und der gemeinsame Humor war auch nicht vorhanden. Es gibt nichts schöneres, wie wenn man gemeinsam laut lachen kann....

Liebe Grüße Lou

Schade. Aber du wirkst grad recht gesettelt und bei dir und da braucht man niemanden, der einen aus dem Gleichgewicht schiebt, sondern der auf die Waagschalen jeweils das richtige Quantum draufpackt. Auf die eine Seite bisserl Funkenflug, auf die andere etwas Morgentau. Schön ist ja, dass du, wenn eine Begegnung einen Ausblick gewährt, du darauf zu gehst.

Isidor schrieb:

Das sin 4 Nächte, aber getrennte Schlafzimmer. Alles andere wäre mir dann doch zu gewagt.

@Isidor Find ich spannend. Ist der Ort, an den ihr fahrt, für euch beide neu? Vielleicht ist das gar nicht so ne verrückte, sondern ne ziemlich gute Idee. Im Idealfall seid ihr beide im entspannten Freizeitmodus und habt, wenn ihr eine Stadt, eine Landschaft gemeinsam neu entdeckt, gleich Gesprächsstoff. Man hockt nicht nur statisch irgendwo rum, sondern ist in Bewegung und erlebt den anderen in ganz verschiedenen Momenten. Kann ein ganz gutes Kennenlernen sein.  

Zuletzt von Bastille am So Sep 17 2023, 18:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Taggen vergessen.)

Isidor schrieb:

Das sin 4 Nächte, aber getrennte Schlafzimmer. Alles andere wäre mir dann doch zu gewagt.

Ich kenne eine sehr ähnliche Geschichte. Heute: Verheiratet, 2 Kinder. Ich hoffe, bei Euch läuft es ähnlich gut.

Bastille schrieb:

Lou Salome schrieb:

Es hat aber in letzter Konsequenz bei mir leider nicht gepasst. Ich bin ein emotionaler, leidenschaftlicher Mensch und er scheint jemand zu sein, den man (ungeachtet seiner momentanen familiären Situation) immer wieder zum Jagen tragen muss.
Einen ruhigen Gegenpol hätte ich begrüßt, aber es sollte doch ein Funken Leidenschaft dabei sein.
Und der gemeinsame Humor war auch nicht vorhanden. Es gibt nichts schöneres, wie wenn man gemeinsam laut lachen kann....

Liebe Grüße Lou

Schade. Aber du wirkst grad recht gesettelt und bei dir und da braucht man niemanden, der einen aus dem Gleichgewicht schiebt, sondern der auf die Waagschalen jeweils das richtige Quantum draufpackt. Auf die eine Seite bisserl Funkenflug, auf die andere etwas Morgentau. Schön ist ja, dass du, wenn eine Begegnung einen Ausblick gewährt, du darauf zu gehst.

Liebe @Bastille

Leider ist deine Nachricht jetzt erst bei mir aufgeploppt.

Vielen Dank für deine lieben Worte

Übrigens: Bin gestern auf eine Serie in der Mediathek gestoßen ("Big Dating"). 8 Folgen a 30 Minuten.
Es geht darum, dass eine Art "Computer-Nerd" mit einer großen Menge (illegal beschaffter) Daten (Big Data) einen Algorithmus programmiert, um den perfekten "Match" für eine Partnerin zu generieren.

Nach der Auswertung versucht er, seine Traumfrau im RL zu kontaktieren usw. usf.

Ich empfand es als sehr nette Serie mit halbwegs "aus dem Leben gegriffenen" Figuren und sympathischen Darstellern, deren Handlungsstränge immer mal wieder miteinander verwoben werden.

Isidor schrieb:

Ich kenne auch die Gefahr der Projektion. Trotzdem habe ich mich jetzt auf rine verrückte Idee eingeladsen (und sie sich auch). Da wir ca. 350 km entfernt wohnen und gerade beide beruflich schwer mal für zwei Tage weg können, haben wir uns entschlossen, eine gemeinsame kurze Reise zu machen. Wir kennen uns nur von Schreiben und Videotelefonaten.
Das ist gewagt. Aber wenn es nichts wird, hatten wir beide zumindest eine schöne Reise
Wenn es

@Isidor Guck mal, ich musste gestern an dich denken, als ich das gelesen habe:

https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2023/sep/28/how-we-met-i-knew-right-away-that-she-was-the-one

Die beiden haben auch ein paar Tage gemeinsamen Urlaub als erstes persönliches Treffen gehabt und nu: verheiratet mit zwei Kindern. Kann alles passieren

Luzi99 schrieb:

Nichts Schlimmeres und Langweiligeres, als ein Mann, der einen schon beim ersten Treffen auf "Beziehungsmaterial" abscannt.
Ich vermute, das geht den Männern genauso?

Yep, nervt mich auch, wenn die Männer mich immer so "abscannen".  

Wann ist das Flirten oder einfach neue Menschen Kennenlernen zu einer Art Aufgabe geworden?

Seit die Menschen (vor allem durch Social Media) zu "Kommunikationskrüppeln" degeneriert sind und sich weder verbal noch nonverbal (Gesten, Blicke, Körpersprache) ausdrücken bzw. Botschaften übermitteln können.

Ein Interagieren im persönlichen Kontakt findet schlichtweg nicht mehr statt. Bin wirklich viel unterwegs, wo sich Menschen zu gemeinsamem Feiern zusammenfinden, aber da läuft echt absolut nix.

IMHO schrieb:

Ein Interagieren im persönlichen Kontakt findet schlichtweg nicht mehr statt. Bin wirklich viel unterwegs, wo sich Menschen zu gemeinsamem Feiern zusammenfinden, aber da läuft echt absolut nix.

@ IMHO, ist das so? Mag vielleicht auch eine Generationenfrage sein.
In der Bahn, auf der Straße etc. stimme ich dir zu, aber beim Feiern? Kenne ich so nicht. Beim Feiern hat man sich doch noch durchaus etwas zu sagen und starrt nicht auf sein Handy. Ich wüsste gar keinen Grund auf eine Feier zu gehen, wenn ein Interagieren im persönlichen Kontakt nicht mehr stattfinden würde.

Zu Philippa Perry: inhaltlich nun nicht viel Neues, dafür aber um einige Begriffe reicher geworden:
der Maximiser, der Simplificer, der Aristophanes -Typ, Fakten-Tennis...
Beim Fakten-Tennis gebe ich ihr vorbehaltlos recht, das Maximiser- bzw. Simplificerprinzip ist mir zu schwarzweiß gedacht. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, ich setze noch einen drauf: Männer sind die Simplificer und Frauen die Maximiser bzw. die Aristophanes-Typen.
Ich frage mich auch von welcher Alterskohorte sie beim OD ausgeht. Ihre eigene mit 65 Jahren ist es wohl eher nicht. Mit 65 Jahren aus 200 männlichen Pralinen auswählen zu können, würde ja direkt Hoffnung aufs Altern machen.

Pit Brett schrieb:

Philippa Perry über Dating-Stress

Das sind doch alles alte Kamellen.
Ich liebe es ja, wenn Ehefrauen Dir das OD erklären und die ach so unendlichen Möglichkeiten ...

Da bist Du halt weiter als ich. Die Phänomene kennen wir alle, aber dass die Ursache ganz schlicht eine zu große Auswahl sein könnte, auf den Gedanken war ich nicht gekommen. Dafür fehlt es mir an Selbstkritik.

Sermon schrieb:

IMHO schrieb:

Ein Interagieren im persönlichen Kontakt findet schlichtweg nicht mehr statt. Bin wirklich viel unterwegs, wo sich Menschen zu gemeinsamem Feiern zusammenfinden, aber da läuft echt absolut nix.

@ IMHO, ist das so? Mag vielleicht auch eine Generationenfrage sein.
In der Bahn, auf der Straße etc. stimme ich dir zu, aber beim Feiern? Kenne ich so nicht. Beim Feiern hat man sich doch noch durchaus etwas zu sagen und starrt nicht auf sein Handy. Ich wüsste gar keinen Grund auf eine Feier zu gehen, wenn ein Interagieren im persönlichen Kontakt nicht mehr stattfinden würde.

Dieses von mir festgestellte fehlende "Interagieren" bezog sich ausschließlich auf mögliche Flirtsituationen. Und ja, das hat wohl mit dem jeweiligen Alter der Beteiligten zu tun.

Auf den Partys/Feiern, auf denen ich unterwegs bin, ist der Familienstatus von 99% der Anwesenden "gesettellt" - und ich kann auch nicht feststellen, dass z.B. Frauen, die in einer Partnerschaft leben (selbst wenn diese nicht mehr "zufriedenstellend" ist), es nun unbedingt drauf anlegen, jemand Neues kennenlernen zu wollen.

Da erzählt man vom eigenen Partner, dass der zuhause nur noch auf dem Sofa sitzen und seinen Arsch nicht mehr hochbekommen würde und man deshalb alleine unterwegs sei und man es bedauern würde, dass keinerlei "Interaktionen" stattfinden würden.

Im Übrigen rotten sich auf Feiern fast ausnahmslos die bereits miteinander bekannten Menschen zu den üblichen Grüppchen zusammen, sodass ein Austausch, wie er manchen Treffen (Kundenevents & Co.) sogar als Anlass zugrunde gelegt wurde, kaum bis gar nicht stattfindet.

Ob nun im Freundes- oder Kollegenkreis - man ist Neuem und Neuen gegenüber sehr zurückhaltend bis skeptisch eingestellt und/oder hat einfach keine Lust, das übliche Prozedere des anfänglichen Smalltalks "durchzumachen".

Einige Freunde von mir haben mir erzählt, dass sie zwar nicht zufrieden und schon gar nicht glücklich in ihrer derzeitigen Beziehung seien, aber schlichtweg keine Lust haben, das ganze "Kennenlern-Prozedere" nochmals von vorn zu "absolvieren".

Klar, WENN man verliebt ist, fällt einem das in keiner Weise auf - alles ist leicht und beschwingt. Aber das ist doch eher die Ausnahme ab einem gewissen Alter. In der überwiegenden Zahl erfolgt das Kennenlernen doch auf einer relativ "nüchternen" Ebene - ohne die "rosarote" Brille - und da wägt man schon "Aufwand" und "Nutzen" gegeneinander ab - wie "unromantisch" dies auch klingen mag.

Pit Brett schrieb:

Da bist Du halt weiter als ich. Die Phänomene kennen wir alle, aber dass die Ursache ganz schlicht eine zu große Auswahl sein könnte, auf den Gedanken war ich nicht gekommen. Dafür fehlt es mir an Selbstkritik.

Die existiert ja nur in ihrer Theorie. Sie kennt die Situation als Suchende doch gar nicht.

Warum braucht man dafür Selbstkritik?
Erfahrung reicht doch.

himbeermond schrieb:

Warum braucht man dafür Selbstkritik?
Erfahrung reicht doch.

Erfahrung selbst nutzt nix, wenn sie nicht reflektiert und nicht eingeordnet wird.

IMHO schrieb:

Dieses von mir festgestellte fehlende "Interagieren" bezog sich ausschließlich auf mögliche Flirtsituationen. Und ja, das hat wohl mit dem jeweiligen Alter der Beteiligten zu tun.

Ah, das hatte ich falsch verstanden. Ich hatte die Interaktion nicht aufs Flirten begrenzt gesehen.
Und ja, da hast du vermutlich recht. Je älter die Beteiligten werden, umso weniger wird geflirtet, da zumeist nicht mehr nötig, wenn der Partner/die Partnerin daneben steht oder zu Hause auf dem Sofa verweilt. Dauerflirter mal ausgenommen, da kann es schon mal eher zu einem " je oller, je doller" mutieren.

\"IMHO schrieb:

Im Übrigen rotten sich auf Feiern fast ausnahmslos die bereits miteinander bekannten Menschen zu den üblichen Grüppchen zusammen, sodass ein Austausch, wie er manchen Treffen (Kundenevents & Co.) sogar als Anlass zugrunde gelegt wurde, kaum bis gar nicht stattfindet.

Ja leider. Ist aber in meinen Augen so eine deusche Unsitte, dieses deutsche Rumgeglucke. Es hat sich aber, zumindest meiner Erfahrung nach, in den letzten 10 bis 15 Jahren zum Positiven hin gewendet. Eventuell aufgrund der zunehmenden Internationalisierung.
 

IMHO schrieb:

nüchternen" Ebene - ohne die "rosarote" Brille - und da wägt man schon "Aufwand" und "Nutzen" gegeneinander ab - wie "unromantisch" dies auch klingen mag

Mmh. Aufwand und Nutzen gegeneinander abwägen? Romantisch liest es sich jedenfalls nicht.

Syni schrieb:

Erfahrung selbst nutzt nix wenn sie nicht reflektiert und nicht eingeordnet wird

Was willst du darüber reflektieren, wenn deine Erfahrung ist, dass beim OD keine 200 männlichen Pralinen auf dich warten? Dann ist das eben deine Erfahrung. Da die Autorin selber seit Jahrzehnten verheiratet ist ( reine Vermutung meinerseits), wird sie wohl keine Erfahrung bezüglich OD haben, sondern maximal theoretisches Wissen, woher auch immer.

@IMHO, die Autorin wollte beim ersten Date mit ihrem später angetrauten Ehemann " nur einfach das Ende des Abends erreichen". Klingt auch eher nüchtern. Es besteht also Hoffnung. Auch wenn ich mich persönlich nicht daran erinnern kann, dass bei mir etwas daraus wurde, wenn ich beim ersten Date nur "das Ende des Abends erreichen" wollte. Ganz im Gegenteil, dann wurde garantiert nicht mehr daraus. So unterschiedlich sind die Menschen.

@Sermon schrieb:

(...), wenn ich beim ersten Date nur "das Ende des Abends erreichen" wollte. Ganz im Gegenteil, dann wurde garantiert nicht mehr daraus. So unterschiedlich sind die Menschen.

Bei der Passage ging es nicht um das erste Date, sondern die Anfänge des Kennenlernens. Zudem halte ich die Phrase "das Ende des Abends erreichen" für einen groben Übersetzungsfehler. Ich vermute das in der ursprünglichen englischen Version ausgedrückt wurde, dass nicht weiter als bis zum Ende des Abends gedacht wurde und der nur dafür genossen wurde, was er war: ein schöner Abend.

@Sermon schrieb:

Was willst du darüber reflektieren, wenn deine Erfahrung ist, dass beim OD keine 200 männlichen Pralinen auf dich warten? Dann ist das eben deine Erfahrung.

Autsch.
Z.B. feststellen, dass einem so oder so selten etwas in den Schoß plumpst und Eigeninitiative gefragt sein könnte.

Zuletzt von Syni am Sa Okt 21 2023, 23:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

@himbeermond schrieb:

Sie kennt die Situation als Suchende doch gar nicht.

Aus den Erzählungen ihrer Klienten schon.
Wodurch sie eine Außenperspektive einnehmen kann und sich nix verklären oder schönreden "muss", wie der Single über seine eigene Lage.

Syni schrieb:

@Sermon schrieb:

(...), wenn ich beim ersten Date nur "das Ende des Abends erreichen" wollte. Ganz im Gegenteil, dann wurde garantiert nicht mehr daraus. So unterschiedlich sind die Menschen.

Bei der Passage ging es nicht um das erste Date, sondern die Anfänge des Kennenlernens. Zudem halte ich die Phrase "das Ende des Abends erreichen" für einen groben Übersetzungsfehler. Ich vermute das in der ursprünglichen englischen Version ausgedrückt wurde, dass nicht weiter als bis zum Ende des Abends gedacht wurde und der nur dafür genossen wurde, was er war: ein schöner Abend.

Du hast natürlich recht @Synie, es wurde von meiner Seite her ein wenig kontextlos bzw. im falschen Kontex zitiert und an einen Übersetzungsfehler hatte ich auch schon gedacht.
Das Gegenüberstellen des einfachen Kennenlernes zum großen Wow-Effekt, war ihre Intention. Das Kommen der Liebe auf leisen Sohlen im Gegensatz zur Liebe auf den ersten Blick, sozusagen. Ist aber auch nicht neu.
Ich schaue gerade den Dokumentarfilm "Bettina" über die DDR-Liedermacherin Bettina Wegner (Sind so kleine Hände..). Auf ihre Heirat angesprochen, sagte sie: "Ich habe ihn geheiratet, weil ich ihn liebte und er sagte, lass uns heiraten, dann kriegen wir wenigstens ne eigene Wohnung". Da traf die Maximaliserin auf den Simplificer. Wobei ich dem Ehemann Klaus natürlich nicht unterstellen will, dass er trotz Wohnungswunsches seine Bettina nicht doch geliebt haben könnte. (Off topic, ich wusste gar nicht, dass sie mal mit Oskar Lafontaine zusammen war).

Dass das OD bei dem ein oder anderen aufgrund der vorgegaukelten oder realen Auswahl eventuell zu fehlendem Commitment führen kann, ist auch nicht neu. 

Synie schrieb:

Autsch.
Z.B. feststellen, dass einem so oder so selten etwas in den Schoß plumpst und Eigeninitiative gefragt sein könnte.

Na ja, ich gehe mal naiverweise davon aus, dass dies jedem klar ist, der sich in dem Feld betätigt.

Auf der heutigen Buchmesse fielen mir zwar keine 200 Pralinen in den Schoss, dafür aber die beiden Vorgängerbücher von Philippa Perry. Und jo, wenn man sich mal durch die sperrigen Titel gearbeitet hat, sie lassen sich wohl lesen. Ich habe sie aber nur angeteasert...fehlendes Commitment und so, bei einer gefühlten millionenfachen Auswahl.

am besten ist immer offline. viel ausgehen, auf feiern gehen, locker ins Gespräch kommen.
Leider pflegen viele neue Kontakte nicht mehr gut, daher immer am Ball bleiben

Kikeriki schrieb:

am besten ist immer offline. viel ausgehen, auf feiern gehen, locker ins Gespräch kommen.

Nein. Nicht für jeden geeignet.

Kikeriki schrieb:

Leider pflegen viele neue Kontakte nicht mehr gut, daher immer am Ball bleiben

Angemessene Satzzeichen helfen das auszudrücken, was gesagt werden möchte.

was stört dich bitte an meinen Satzzeichen? Sind wir hier im Germanistikseminar?

Kikeriki schrieb:

was stört dich bitte an meinen Satzzeichen? Sind wir hier im Germanistikseminar?

Mich stört daran nichts. Daher habe ich auch nicht ausgedrückt, dass mich etwas daran stören würde.
Dennoch: darauf vorbereitet zu sein, nicht verstanden zu werden, weil Satzzeichen unangemessen (oder gar nicht) gesetzt werden, schadet sicherlich nicht.