Forum für Themen zu Beziehung & Alltag
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frisch # Liebe, Leben, Leidenschaften


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Hallo,
was macht Ihr, wenn in der eigenen Verwandtschaft die Adresse verweigert wird, es gab aber keinen Streit, keine böse Diskussion oä?
Meine Schwester ist umgezogen, sie ist krank, hat sich verkleinert und wohnt jetzt zur Untermiete.
Als ich sie nach ihrer Adresse fragte, lehnte sie dies ab und meinte, das müsse ich nicht wissen und sie wolle erst mal wieder genesen.
Natürlich „muss" ich die Adresse von ihr nicht wissen, aber ich finde das ganz normal, dass man die Adresse von den engen Familienangehörigen durch Nachfrage erfährt.
Ich dachte, wir hätten ein gutes Verhältnis, aber da sie ja über mich mit anderen redete und meinte, ich wäre neugierig, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Es gab aber keinen Streit. Natürlich erkundige ich mich über ihr Leben oder Kinder.
Wenn ich mich aber an unseren bisherigen Werdegang in der Kindheit schon erinnere, war sie damals schon nicht loyal mir ggü.
Sie lächelte zB früher über mein kleines Haus mit Grundstück, damals war sie noch verheiratet mit großem Haus, aber nach ihrer Scheidung hat sie das alles verloren, danach ist sie  krank geworden.
Ich bin jemand, der gute Beziehungen sehr schätzt, ich würde ihr helfen , aber ich habe das Gefühl, dass ich sie jetzt in Ruhe lassen muss. Zumal sie mir ihre Adresse nicht mal nennt und auch nicht zu einer Familienfeier krankheitsbedingt kommt, zu der ich geladen hatte.
Ich fragte meine Mutter dazu und die meinte, meine Schwester verdächtigt mich, hintenrum die Adresse rauskriegen wollen (ich hatte die Tochter von ihr gefragt).
Ich finde das Ganze etwas komisch.
Kann es sein, dass jemand schwierig wird, wenn er krank wird?
Ich bitte um konstruktive Ideen.

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Hm...
ja, ich habe immer mal wieder erlebt, dass Menschen sich bei unterschiedlichen Krankheiten abschotten, zunächst um mit sich selbst und der Krankheit überhaupt klarkommen zu können.

Ist es sonst möglich, dass das gute Verhältnis nur von dir als solches Empfunden wird? Du hast noch das belächeln des Hauses im Sinn, sie vielleicht andere Momente die mit Groll beladen sein könnten...? Hier hilft eigentlich nur fragen, vielleicht auch ein "hej, ich bin für dich da und helfe dir wenn du mich brauchst"... einfach eine offene Tür lassen, ob sie durchgeht und wann, muss sie dann entscheiden.

Dass innerhalb der Familie die Adresse verweigert wird habe ich persönlich noch nie irgendwo mitbekommen, aber es gibt nichts, was es nicht gibt. Würde deine Mutter auch sagen ihr habt ein gutes Verhältnis, und kannst du mit ihr darüber reden, dass es dich beschäftigt?

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Im Endeffekt kannst du nichts anderes machen, als ihren Wunsch zu respektieren und dich zurück zu ziehen.
Sie weiß ja um deine Anteilnahme und dein Interesse an ihr/ ihrem Wohlergehen. Der nächsten Schritt auf einander zu muss dann von ihr kommen.

Vielleicht schämt sie sich auch für ihre momentane Lebenssituation, gerade auch weil sie dich früher belächelt hat und jetzt schlechter dasteht als du.

Was auch immer der Grund ist, ich würde mich da erstmal zurück nehmen und abwarten.

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Mein Mann hat neulich ein Telefonat mitgehört während einer Autofahrt, wo sie mir sagte, sie will mir die Adresse partout nicht nennen und auch nicht zu dem Familie fest kommen und ihre erwachsenen Kinder auch nicht und es würde ihr einiges nicht passen , aber das könne sie mir jetzt nicht sagen.

Nach dem Auflegen meinte mein Mann, sie wäre egoistisch: sie nennt mir ihre neue Adresse nicht, bezeichnet mich bei Nachfragen als neugierig und wenn ich aber nachhake, dass ich den Adressenstand als wichtig finde bei nahen Angehörigen, findet sie mich neugierig. Ich fühle mich abgewiesen und empfinde es ungerecht. Leider redet sie mit anderen Leuten darüber, aber nicht mit mir. Was es sonst noch unpassendes gegeben hat, weiß ich nicht. Darüber sagt sie nichts, höchstens wenn ich nicht dabei bin, dann erfahren es andere.
Sie ist derzeit wirklich krank , hat Karzinome und leidet, das berücksichtige ich natürlich, aber trotzdem würde ich gerne ein friedliches Verhältnis herstellen. Aber vielleicht muss ich sie einfach lassen.
Meine Mutter meinte, ich solle mich dafür entschuldigen, dass ich bei ihrer Tochter nach ihrer Adresse nachgefragt habe, aber das finde ich nicht richtig. Wieso denn? Darf man heute nicht mehr nachfragen?

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sepia schrieb:

Meine Mutter meinte, ich solle mich dafür entschuldigen, dass ich bei ihrer Tochter nach ihrer Adresse nachgefragt habe, aber das finde ich nicht richtig. Wieso denn? Darf man heute nicht mehr nachfragen?

Natürlich darfst Du fragen. Aber dann wunder Dich nicht über die Reaktion Deiner Schwester.

Deine Nachfrage bei ihrer Tochter war absolut übergriffig. Du hast damit klar gezeigt, dass Du die Wünsche und Grenzen Deiner Schwester nicht respektierst.

Wer also ist egoistisch? 😉

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Lou Salome schrieb:


Vielleicht schämt sie sich auch für ihre momentane Lebenssituation, gerade auch weil sie dich früher belächelt hat und jetzt schlechter dasteht als du.



Das war auch mein erster Gedanke. Du kannst da nicht wirklich was machen. Ist jetzt natürlich leicht von mir gesagt, aber mach Dir keinen Kopf und lass die Dinge einfach laufen. Deine Schwester ist am Zug.

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Zutat:“Natürlich darfst Du fragen. Aber dann wunder Dich nicht über die Reaktion Deiner Schwester.
Deine Nachfrage bei ihrer Tochter war absolut übergriffig. Du hast damit klar gezeigt, dass Du die Wünsche und Grenzen Deiner Schwester nicht respektierst.“
Wer also ist egoistisch? 😉“ ZitatEnde

Hierzu muss ich noch etwas genauer schreiben : die Tochter stellte was in den WhatsApp Status rein wie Kürbisse abzuholen , sie hat zuviele und ich schrieb: ja gerne, wo abholen (denn meine Schwester wohnt dort zur Untermiete) . Dann meinte meine Sister, ich hätte das als Aufhänger benutzt, um die Adresse zu erhalten. Was ehrlich gesagt auch stimmte.
Denn ich frage mich schon, warum man nicht die Adresse erhalten soll.

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Ihre Mutter hat ihre Adresse, das sollte erstmal reichen. Es ist unbedingt zu respektieren, wenn ein Mensch der Krebs hat, sich zurückziehen will. Hier kann man keine allgemein gültigen Regeln aufstellen. In dieser Situation tut sie das, was ihr gut tut.

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Hallo liebe @sepia ,
liest sich so, wie wenn das Thema "Konkurrenz" und vielleicht auch "Eifersucht" sich zwischen Euch befindet. Ich würde jetzt an deiner Stelle einen Schritt zurücktreten und alle Befindlichkeiten und alte Geschichten außen vor lassen. Es geht deiner Schwester nicht gut, du schreibst, du würdest ihr gerne helfen - wie sähe diese Hilfe aus? Praktisch oder psychisch unterstützend?
Auch Bewertungen, wie sie ist "egoistisch" oder "komisch" würde ich außen vor lassen - du möchtest doch im Grunde genommen gute Beziehungen führen. Auch mit ihr? (Darüber bin ich gestolpert, weil dieser dein Satz nur allgemein gerichtet war, nicht explizit auf sie.)
Wahrscheinlich hast du ja eine Mail-Adresse von ihr, darüber würde ich ihr schreiben. Ganz aufrichtig in deinem Anliegen, ihr zu helfen, ihr zur Seite zu stehen bzw. ihr das anzubieten. Ohne Vorwürfe.
Schau dir aber deine wahren Gefühle mal für sie an und überlege dir, welche einer guten Beziehung im Wege stehen. Ist das so? Könntest du daran etwas ändern? Oder geht das mit ihr nicht?

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Ich habe vor Jahren tatsächlich so etwas wie Neid oder Überheblichkeit bei ihr gespürt, möchte das bei ihr natürlich nicht thematisieren, besonders wo ich jetzt erlebe, dass sie ernsthaft krank ist.
Einerseits will ich ihr helfen als Schwester, andererseits als gute Beziehung zur Seite stehen .
Ich habe damals meinen akad. Grad alleine durchgezogen und stehe jetzt tatsächlich finanziell gut da, weil ich einfach gut verdiene. Das war ihr nicht möglich. Sie hat früh geheiratet und Kinder in die Welt gesetzt und steht jetzt nach der Scheidung nicht gut da. Und jetzt ihre Krankheit.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Adressenverweigerung so etwas wie ein Machtspiel ist, so etwas wie, sie kann mir es verweigern, das kann aber nur eine Vermutung sein.
Ich werde ihr aber eine Mail schreiben und einfach mitteilen, dass für mich verwandtschaftliche Kontakte wichtig sind , gut gepflegt werden sollten meiner Meinung nach und einem guten Leben sehr zuträglich sind . Und noch anderes ausformulieren.. Oder ich warte einfach ab.

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deine Schwester möchte keinen Besuch von dir. Das ist ihre Message an dich, aus welchen Gründen auch immer.  Vielleicht ist es ihr aber auch nur peinlich, in welchem Stadtteil sie lebt, falls es eine schlechte Gegend ist oder auch, weil es eine besonders schöne und exklusive Gegend ist. Vielleicht schämt sie sich auch für ihre Wohnverhältnisse.

Ihren Wunsch würde ich unbedingt respektieren.

Wenn es hart auf hart kommt, kannst du ihre Adresse auch über das Bürgeramt für 10 € Gebühr bekommen. Das würde ich aber nur im absoluten Notfall tun.

Diese Mail an sie würde ich mir gut überlegen. 
Es geht um sie, nicht um dich. 
Ihre Wünsche und Bedürfnisse als Krebserkrankte haben Vorrang vor deinen Wünschen. 
Du stellst dich mit einer solchen belehrenden Mail in den Vordergrund. das ist kontraproduktiv.

Schreibe ihr lieber, wenn es denn sein muss, dass du dir Sorgen um sie machst und dir an einem guten Verhältnis zu ihr gelegen ist, sie und ihr Wohlergehen dir wichtig ist,  du jederzeit für sie da bist und du dich über ein Zeichen von ihr freuen würdest, aber sie nicht bedrängen willst.
Sei lieb und freundlich zu ihr.
Krebserkrankte sind sehr sensibel und verletzlich. Bitte sei rücksichtsvoll zu ihr und gönne ihr etwas Ruhe, ohne Druck deinerseits.

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@sepiaIch habe damals meinen akad. Grad alleine durchgezogen  und  stehe jetzt tatsächlich finanziell gut da, weil ich einfach gut verdiene. Das war ihr nicht möglich.

Und wenn ihr das stinkt im Nachhinein? Wenn sie Dich aus Ihrem Leben heraushaben will, weil Dir viel geglückt ist, Du Deine Pläne verwirklichen konntest – und sie sich hat treiben lassen? Obwohl die unterschiedlichen Entwicklungen gut erklärt werden können, kann sie es trotzdem als ungerecht erleben. Vielleicht hasst sie sich dafür, oder Dich. Vielleicht will sie nur alleine sein. Hinterherlaufen wird es nicht besser machen, da denke ich bloß vom Ergebnis her.

Und das hier
Ich werde ihr aber eine Mail schreiben und einfach mitteilen, dass für mich verwandtschaftliche Kontakte wichtig sind , gut gepflegt werden sollten meiner Meinung nach und einem guten Leben sehr zuträglich sind . Und noch anderes ausformulieren.

würde ich, wenn ich betroffen wäre von Deinem Interesse, wirklich als aufdringlich empfinden. Und erst recht nicht wollen.

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sepia schrieb:
was macht Ihr, wenn in der eigenen Verwandtschaft die Adresse verweigert wird

Akzeptieren.

sepia schrieb:
ich finde das ganz normal, dass man die Adresse von den engen Familienangehörigen durch Nachfrage erfährt.

Ich finde es normal, dass der, der umzieht, seine neue Adresse eigeninitiativ an die weitergibt, die sie erfahren sollen.
Wenn du sie in dem Zug nicht erhalten hast, ist das klar und deutlich.

sepia schrieb:
über mich mit anderen redete und meinte, ich wäre neugierig,

Klingt plausibel und nah an der Realität dran, anhand dessen, was du schreibst.

sepia schrieb:
aber ich habe das Gefühl, dass ich sie jetzt in Ruhe lassen muss.

Warum tust du es nicht?


sepia schrieb:
meine Mutter (...) meinte, meine Schwester verdächtigt mich, hintenrum die Adresse rauskriegen wollen (ich hatte die Tochter von ihr gefragt).

Offensicht liegt sie mit ihrem Verdacht goldrichtig.


sepia schrieb:
Ich finde das Ganze etwas komisch.

Ich finde dein Verhalten auch "komisch", um nicht zu sagen egoistisch, aufdringlich und übergriffig.

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sepia schrieb:

Einerseits will ich ihr helfen als Schwester, andererseits als gute Beziehung zur Seite stehen .
Ich habe damals meinen akad. Grad alleine durchgezogen  und  stehe jetzt tatsächlich finanziell gut da, weil ich einfach gut verdiene. Das war ihr nicht möglich. Sie hat früh geheiratet und Kinder in die Welt gesetzt und steht jetzt nach der Scheidung nicht gut da. Und jetzt ihre Krankheit.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Adressenverweigerung so etwas wie ein Machtspiel ist, so etwas wie, sie kann mir es verweigern, das kann aber nur eine Vermutung sein.
Ich werde ihr aber eine Mail schreiben und einfach mitteilen, dass für mich verwandtschaftliche Kontakte wichtig sind , gut gepflegt werden sollten meiner Meinung nach und einem guten Leben sehr zuträglich sind . Und noch anderes ausformulieren.. Oder ich warte einfach ab.


Für mich liest sich das eher rational als emotional. Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt ist, also deine Schwester, ist wohl eher die emotionale Seite aktiv. Ich finde es etwas irritierend, dass du in diesem Bezug deinen Status und deine Finanzen erwähnenswert findest, aber jeder Jeck is anders ....

Das verwandschaftliche Kontakte wichtig sind, gut gepflegt werden sollten ... und einem guten Leben sehr zuträglich sind: Nein. Kommt auf die Art des Kontaktes an. Wenn jemand ein "Machtspiel" in Erwägung zieht, bin ich ich immer skeptisch. Wer das in den Ring wirft, zeigt meiner Meinung nach Unterwürfigkeit an, die ihm aber so gar nicht in den Kram passt.

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@Anne-Kathrin:
“Wenn jemand ein "Machtspiel" in Erwägung zieht, bin ich ich immer skeptisch. Wer das in den Ring wirft, zeigt meiner Meinung nach Unterwürfigkeit an, die ihm aber so gar nicht in den Kram passt.„

Das verstehe ich nicht ganz . Wer zieht ein Machtspiel in Erwägung ? Und wieso Unterwürfigkeit ?

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sepia schrieb:
@Anne-Kathrin:
“Wenn jemand ein "Machtspiel" in Erwägung zieht, bin ich ich immer skeptisch. Wer das in den Ring wirft, zeigt meiner Meinung nach Unterwürfigkeit an, die ihm aber so gar nicht in den Kram passt.„

Das verstehe ich nicht ganz . Wer zieht ein Machtspiel in Erwägung ? Und wieso Unterwürfigkeit ?


"Machtspiel" ist deine Wortschöpfung. Siehe das Zitat, auf welches ich meinen Kommentar gegeben habe.

Unterwürfigkeit: Du fühlst dich ihrem von dir zugeordneten Machtspiel unterlegen, hilflos.

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Naja, sie gibt ihre Adresse nicht preis, dabei gibt es gar keinen Streit.
Aber da waren früher auch schon Sachen, die sie kritisiert hatte wie zB mein Haus und Garten; , während ihrer Ehe hatte sie noch ein größeres Immobilien Objekt, aber jetzt nach ihrer Scheidung verloren.
Und diverses anderes , sie kritisiert etwas an mir, kann es aber jetzt selbst nicht liefern.
Das ist ja tragisch, ihre Krankheit, aber mir fällt jetzt ihre Borniertheit auf , jetzt muss ich das mal so bezeichnen.
Wenn jemand einen guten Kontakt verweigert und nicht mal benennt, was dahinter steckt. Da bin ich jetzt einfach unzufrieden.

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sepia schrieb:

Wenn jemand einen guten Kontakt verweigert und nicht mal benennt, was dahinter steckt. Da bin ich jetzt einfach unzufrieden.


Das ist verständlich, dass du unzufrieden bist, es ist an sich auch nicht normal, dass sich Geschwister aus dem Weg gehen.  

Es ist auch nicht einfach, wenn solche Sachen in Familien vorkommen, aber es ist gar nicht so selten. Ich komm mir schon ganz doof vor, weil mir immer wieder Sprüche einfallen ... Aber: Freunde kann man sich aussuchen Familie nicht. Ich wollte dich durch meinen Kommentar nur zum Nachdenken anregen, und das zum Ausdruck bringen, was mir aufgefallen ist. Ich habe seit 30 Jahren kaum Kontakt zu meinem Bruder, aber ich kenne den Grund. Und es hat mir persönlich lange weh getan, aber als ich festgestellt habe, wie mein Bruder tickt, und ich in einer komplett anderen Welt lebe, und wir keine Schnittmengen finden können ... hab ich losgelassen.

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Ja, das kann ich nachvollziehen @Anne-Kathrin.
Ich lebe vermutlich auch in einer anderen Welt wie meine Schwester , ich habe mich in einer Großstadt niedergelassen, studiert und mein Leben ganz anders mit vielen Reisen gelebt.
Durch das Studium und Job geht es mir finanziell gut.

Sie heiratete sehr früh , lebt auf dem Dorf, bekam mehrere Kinder , leider hat ihr Mann nicht gehalten, was er versprochen hat, es folgte für sie die Scheidung , Hausverlust, jetzt schwere Krankheit und Jobverlust.
Das ist hart, und ich wollte wie eine Freundin sein, aber das geht mit ihr nicht.
Das leuchtet mir nicht ein.

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sepia schrieb:
Sie heiratete sehr früh , lebt auf dem Dorf, bekam mehrere Kinder , leider hat ihr Mann nicht gehalten, was er versprochen hat, es folgte für sie die Scheidung , Hausverlust, jetzt schwere Krankheit und Jobverlust.
Das ist hart, und ich wollte wie eine Freundin sein, aber das geht mit ihr nicht.
Das leuchtet mir nicht ein.

Sie ist in einer Ausnahmesituation. Akzeptiere und respektiere ihren Willen. Und wenn sie es sich - ohne dein Drängen - anders überlegt, sei für sie da.

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sepia schrieb:

Das ist hart, und ich wollte wie eine Freundin sein, aber das geht mit ihr nicht.
Das leuchtet mir nicht ein.

Und deswegen ist es ganz alleine DEIN Thema, das Du für Dich lösen musst.
Deine Schwester ist nicht dafür zuständig, Deine Erwartungshaltung zu erfüllen.

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himbeermond schrieb:
sepia schrieb:

Das ist hart, und ich wollte wie eine Freundin sein, aber das geht mit ihr nicht.
Das leuchtet mir nicht ein.

Und deswegen ist es ganz alleine DEIN Thema, das Du für Dich lösen musst.
Deine Schwester ist nicht dafür zuständig, Deine Erwartungshaltung zu erfüllen.


Naja, das finde ich jetzt etwas hart! Natürlich hat man innerhalb einer Familie mit emotionalen Verbindungen eine Erwartungshaltung verknüpft. Einem Kind, dass sich nach der Liebe und Zuwendung eines Elternteils sehnt, sagt man ja auch nicht: Deine Eltern sind nicht dafür zuständig, deine Erwartungshaltung zu erfüllen!
Ich finde es völlig legitim, dass sie ihrer Schwester gegenüber Erwartungen hat, auch wenn sie jetzt damit leben muss, das diese nicht erfüllt werden und sich wahrscheinlich auch deshalb besser zurückziehen sollte.

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Lou Salome schrieb:
Einem Kind, dass sich nach der Liebe und Zuwendung eines Elternteils sehnt, sagt man ja auch nicht: Deine Eltern sind nicht dafür zuständig, deine Erwartungshaltung zu erfüllen!

Der Vergleich hinkt. Hier geht es um 2 erwachsene Menschen.

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Syni schrieb:
Lou Salome schrieb:
Einem Kind, dass sich nach der Liebe und Zuwendung eines Elternteils sehnt, sagt man ja auch nicht: Deine Eltern sind nicht dafür zuständig, deine Erwartungshaltung zu erfüllen!

Der Vergleich hinkt. Hier geht es um 2 erwachsene Menschen.


Ich wusste, das dieser Einwand kommen wird.
Auch als Erwachsener hat man in einem (familiären) Beziehunsgeflecht Erwartungen an die anderen (Familienmitglieder).
Wäre es nicht so, würden sämtliche Psychotherapeuten schlagartig arbeitslos.

Ich finde das auch normal. Das hat früher das Überleben einer Gemeinschaft gesichert.

Ich finde diese Sätze "XY ist nicht dafür zuständig, Deine Erwartungen zu erfüllen." schwierig. Wenn man innerhalb einer Beziehung grundsätzlich keine Erwartungen mehr haben darf, dann gibt es auch keine Verbindlichkeit und Vertrauen mehr. Wie soll man sich irgendeinem Menschen gegenüber öffnen können, wenn du auf nichts mehr vertrauen kannst?

Darf ich erwarten, dass er/sie treu ist?
Darf ich erwarten, dass er/ sie mich und meine Bedürfnisse respektiert?
Etc.

Welche Erwartungen man hat und ob diese wirklich durch den anderen zu erfüllen sind bzw überhaupt erfüllt werden können, ist eine ganz individuelle Sache und kann/muss natürlich innerhalb einer Beziehung diskutiert werden.

Aber ich behaupte einfach mal, niemand geht in eine Beziehung ohne Erwartungen.

Ich erinnere mich da an einen Ehemann, der in seiner psychosomatischen Reha eingeredet bekam, er sei der wichtigste Mensch in seinem Leben und er müsse keinerlei Erwartungen anderer mehr erfüllen. Fand er sehr befreiend.
Zwei Monate später starb seine langjährige, ihn in allem unterstützende Ehefrau einsam und alleine im Krankenhaus, da von ihm nicht erwarten werden dürfe, bei diesem traurigen Anlass dabei zu sein.

Von der Belastung her hätte er es gekonnt, aber gewollt halt nicht. Aber ihr einen Tag vorher noch die Ohren vollgejammert, dass seine Bedürfnisse in dieser Beziehung nicht geachtet werden, weil sie ja so krank sei.

Ich bin mir sicher, sie hatte in ihren letzten Stunden andere Erwartungen an ihren Ehemann gehabt.
Und als Antwort ein "ihr Ehemann ist nicht dafür zuständig, ihre Erwartungen zu erfüllen" wäre für mich mehr als zynisch ...

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Allgemein habe ich das Gefühl, dass man auch Gesamtgesellschaftlich zunehmend nichts mehr erwarten darf:

- keine Rücksichtnahme (selber Schuld, wenn ich erwarte, dass man mir die Tür nicht vor der Nase zuschlägt/ da wird die Oma an der Kasse weggerempelt/ Blinken beim Autofahren ist nur was für Feiglinge)
- keine (Eigen)verantwortung (ich zahle Krankenkassenbeiträge, da kann mich auch der Rettungsdienst mit einem Schnitt im Finger in die Klinik fahren. Mir doch egal, ob der woanders dringender gebraucht wird/ Erziehung? Dafür ist doch die Schule da!)
- kein Mitgefühl (Wenn da ein Bewusstloser vor dem Bankautomaten liegt, steige ich halt drüber)
- u,s.w

Alle haben nur noch Rechte, aber keiner mehr Pflichten!

Von einer freiwilligen (moralischen) Selbstverpflichtung z.B innerhalb einer Beziehung will ich da gar nicht erst anfangen.

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sepia schrieb:

Das ist hart, und ich wollte wie eine Freundin sein, aber das geht mit ihr nicht.
Das leuchtet mir nicht ein.


Ja, zu einer Freundschaft gehören immer zwei. Und manchmal muss man Dinge akzeptieren, die man nicht so toll findet. Vielleicht hilft dir der Gedanke dabei: Sie muss sich mit einer schweren Krankheit auseinandersetzen. Und das muss sie auf dem Weg machen, der aus ihrer Sicht für sie hilfreich ist. Und wenn sie den Rückzug braucht, dann würde ich empfehlen, dass du sie dahingehend unterstützen kannst, wenn du das erstmal respektierst. Smile

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Lou Salome schrieb:


Naja, das finde ich jetzt etwas hart! Natürlich hat man innerhalb einer Familie mit emotionalen Verbindungen eine Erwartungshaltung verknüpft. Einem Kind, dass sich nach der Liebe und Zuwendung eines Elternteils sehnt, sagt man ja auch nicht: Deine Eltern sind nicht dafür zuständig, deine Erwartungshaltung zu erfüllen!
Ich finde es völlig legitim, dass sie ihrer Schwester gegenüber Erwartungen hat, auch wenn sie jetzt damit leben muss, das diese nicht erfüllt werden und sich wahrscheinlich auch deshalb besser zurückziehen sollte.
Meine Bemerkung scheint bei Dir ein großes Thema bzw. konkret Erlebtes getriggert zu haben. Sie war aber nicht als allgemeingültig gedacht.

Sie bezieht sich konkret auf  @sepia und ihre Schilderungen, dass die Schwester sich nicht so verhält, wie sie sich das wünscht (erwartet). Erwartungen darf man natürlich haben, manche bleiben eben unerfüllt. In diesem Fall ist das m.E. zu respektieren.

Vernachlässigen Eltern ihre Kinder oder ein Partner fährt in einer Extremsituation einen Egotrip, dann sieht das anders aus. Bin ich krank und in einer Extremsituation wäre ich andererseits froh, wenn man keine Anforderungen stellen würde, die ich gerade nicht erfüllen kann oder will.

Zuletzt von himbeermond am Do Sep 14 2023, 08:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Quote korrigiert)

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Lou Salome schrieb:


Ich erinnere mich da an einen Ehemann, der in seiner psychosomatischen Reha eingeredet bekam, er sei der wichtigste Mensch in seinem Leben und er müsse keinerlei Erwartungen anderer mehr erfüllen. Fand er sehr befreiend.
Zwei Monate später starb seine langjährige, ihn in allem unterstützende Ehefrau einsam und alleine im Krankenhaus, da von ihm nicht erwarten werden dürfe, bei diesem traurigen Anlass dabei zu sein.

Schlimm. Das ist genau  das, was mich öfter stört an Ratgebern, Therapeuten und ähnlichem. Diese Erziehung zum Egosimus. Dass einem massiv eingeredet wird, nur man selber sei wichtig, ohne Rücksicht auf Verluste.

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Truppenursel schrieb:

Schlimm. Das ist genau  das, was mich öfter stört an Ratgebern, Therapeuten und ähnlichem. Diese Erziehung zum Egosimus. Dass einem massiv eingeredet wird, nur man selber sei wichtig, ohne Rücksicht auf Verluste.


Ja, nur: Manche Samen können nur auf fruchtbarem Boden gedeihen.

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Lou Salome schrieb:
Allgemein habe ich das Gefühl, dass man auch Gesamtgesellschaftlich zunehmend nichts mehr erwarten darf:

- keine Rücksichtnahme (selber Schuld, wenn ich erwarte, dass man mir die Tür nicht vor der Nase zuschlägt/ da wird die Oma an der Kasse weggerempelt/ Blinken beim Autofahren ist nur was für Feiglinge)
- keine (Eigen)verantwortung (ich zahle Krankenkassenbeiträge, da kann mich auch der Rettungsdienst mit einem Schnitt im Finger in die Klinik fahren. Mir doch egal, ob der woanders dringender gebraucht wird/ Erziehung? Dafür ist doch die Schule da!)
- kein Mitgefühl (Wenn da ein Bewusstloser vor dem Bankautomaten liegt, steige ich halt drüber)
- u,s.w

Alle haben nur noch Rechte, aber keiner mehr Pflichten!

Von einer freiwilligen (moralischen) Selbstverpflichtung z.B innerhalb einer Beziehung will ich da gar nicht erst anfangen.

wiundert es tatsächlich in einer Gesellschaft, in der jeder individualstisch sein will, etwas ganz besonderes, bloss nichts ehrenamtlich tun will, immer mindestens den Mindestlohn haben will, jedem Kind gesagt wird, es soll sich vom bösen Lehrer nichts gefallen lassen und es sowieso hochbegabt sei?

Vereine - och nö. da muss man sich ja festlegen
Kirche- will auch keiner mehr, das sei ja altmodisch und nichts für aufgeklärte freie Menschen und kostet Geld
Erziehung- geht gar nicht, damit würde man ja das arme Kind traumatisieren

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Truppenursel schrieb:
Lou Salome schrieb:
Allgemein habe ich das Gefühl, dass man auch Gesamtgesellschaftlich zunehmend nichts mehr erwarten darf:

- keine Rücksichtnahme (selber Schuld, wenn ich erwarte, dass man mir die Tür nicht vor der Nase zuschlägt/ da wird die Oma an der Kasse weggerempelt/ Blinken beim Autofahren ist nur was für Feiglinge)
- keine (Eigen)verantwortung (ich zahle Krankenkassenbeiträge, da kann mich auch der Rettungsdienst mit einem Schnitt im Finger in die Klinik fahren. Mir doch egal, ob der woanders dringender gebraucht wird/ Erziehung? Dafür ist doch die Schule da!)
- kein Mitgefühl (Wenn da ein Bewusstloser vor dem Bankautomaten liegt, steige ich halt drüber)
- u,s.w

Alle haben nur noch Rechte, aber keiner mehr Pflichten!

Von einer freiwilligen (moralischen) Selbstverpflichtung z.B innerhalb einer Beziehung will ich da gar nicht erst anfangen.

wiundert es tatsächlich in einer Gesellschaft, in der jeder individualstisch sein will, etwas ganz besonderes, bloss nichts ehrenamtlich tun will, immer mindestens den Mindestlohn haben will, jedem Kind gesagt wird, es soll sich vom bösen Lehrer nichts gefallen lassen und es sowieso hochbegabt sei?

Vereine - och nö. da muss man sich ja festlegen
Kirche- will auch keiner mehr, das sei ja altmodisch und nichts für aufgeklärte freie Menschen und kostet Geld
Erziehung- geht gar nicht, damit würde man ja das arme Kind traumatisieren


Wenn du mich nur zitierst und mich nicht mit @Lou Salome taggst, werde ich nie erfahren, dass du mir geantwortet hast. Das Zitieren alleine gibt mir keine Info, wehalb ich schon einige Beiträge mich betreffend verpasst habe.
Was sehr schade wäre da ich deinen Beitrag mag, speziell was Engagement in Vereinen betrifft.
Ich habe letztes Wochenende ehrenamtlich Schnäpse ausgeschenkt und Äpfel, selbstgemachte Marmeladen etc für den hiesigen Obst- und Gartenbauverein bei unserem Stadtfest verkauft.
Hab zu wenig Zeit um bei der Ernte zu helfen, aber dafür bin ich bei solchen Events dabei.

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