Marlene schrieb:
Interessanter Artikel. Bach ist anscheinend am günstigsten für Blutdruck und Herzfrequenz.:-)
Deswegen mal hier einen Bach von einem begnadeten Spieler:
https://www.youtube.com/watch?v=mk5fyrOa5l4
Da fehlt mir persönlich das Spröde (und vielleicht auch die fast schneidende Klarheit, die beinahe mathematisch präzisen Strukturen), das ich mit Bach verbinde. Muss gar nicht die extreme Schwere von Casals haben, die ja manchmal schon fast abweisend sein kann (lieb ich trotzdem).
Mit am besten finde ich die Balance zwischen Askese und Schönheit bei Maisky: https://www.youtube.com/watch?v=FnmDSQ-AG90
Also die Kunst ist für mich, das Schöne und Menschliche im Spröden herauszuarbeiten, das ist für mich spannender als der neoromantische Zugang. Aber grundsätzlich mag ich verschiedene Ansätze, sonst könnte man ja niemals den eigenen Standpunkt überdenken.
Interessant finde ich auch, dass Ueno relativ schnell unterwegs ist. Ich glaube mittlerweile tatsächlich dass das Verharrenkönnen, das Aushalten der Langsamkeit, das Aufbauen von Spannungsbögen etwas ist, was mit der Reife kommt. Mein Lieblingsbeispiel sind dafür immer die beiden Aufnahmen der Goldberg Variationen von Glenn Gould von 1955 und 1981. Sagt aber vielleicht auch mehr über mein eigenes Altern aus.
Ende 10er Anfang 20er habe ich die frühe Aufnahme fast obsessiv gehört, irgendwann bin ich zur späteren Version gekippt.
https://www.youtube.com/watch?v=Cwas_7H5KUs 1955
https://www.youtube.com/watch?v=ktwqfgeOOsg 1981
Zuletzt von Bastille am So Aug 27 2023, 17:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : ergänzt)