Heute Mittag bin ich in die (große) Stadt gefahren. Und dachte beim Einparken, das erste Erlebnis, das mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, mache ich hier zu einem fröhlichen Thema.
Wenige Schritte später sehe ich einen jungen Mann. Viele entzündete Stellen im Gesicht, frischer Haarschnitt, saubere Kleidung, bisschen verwirrter Blick. Wenn man über die Jahrzehnte in einer großen Stadt immer wieder an den gleichen belebten Stellen vorbeikommt, fallen sie einem auf, die Menschen, die dort ihr Leben verbringen. Mehr oder weniger auf der Straße. Das erste Mal sah ich diesen jungen Mann vor ca fünf Jahren. Sehr gut aussehend, Modelqualitäten, schon gezeichnet von irgendeiner Droge. Einmal tauchte er im Großstadtgetümmel direkt vor mir auf und bettelte mich an, vollkommen unverständliches Gebrabbel. Ich war geschockt über seinen Zustand. Körperlich ein Wrack, kaum wiederzuerkennen. Aber ich war mir sicher, dass er das war. Jetzt freue ich mich spontan, ihn zu sehen. Dass er scheinbar Hilfe angenommen hat, dass sein Zustand verbessert scheint, dass er überhaupt noch lebt.
Für die Lächelgeschichte hatte ich mir dennoch ein befreiteres Lächeln vorgestellt.
Dann stehe ich Eis schleckend in der Fußgängerzone und schau mich um. Eine große blonde Frau registriert mich, rauscht auf mich zu, bellt mich an "Wo haben Sie das Eis her!". Diesmal muss ich grinsen (sie dann auch) und zeige mit vollem Mund in Richung Eisdiele.
Im Bücherladen ist es gefährlich verlockend wie immer. Ich trudel rum und sammel ein. Selten hatte ich so viele ungelesene Bücher zuhause wie aktuell. Wird sich schon wieder irgendwann Ruhe zum Lesen finden. Dann sehe ich einen entfernten Freund. Er steht sinnierend vor einer Bücherwand. Seine Gedanken: Weiße männliche Hetero-Autoren über 40 haben es gerade schwer, ihre Werke zu veröffentlichen. Vielleicht vertiefen wir das Thema später noch.
Auf dem Rückweg sehe ich dann tatsächlich einen Mann von dem ich schwören könnte, dass ich ihn vorgestern noch auf einer Datingplattform gesehen habe. In einer Großstadt kann sowas passieren. Er nimmt mich wahr, schaut weg. Sagt beim Vorbeigehen etwas zu seiner Begleiterin, mit der er Händchen hält. Nach einigen Metern drehe ich mich noch mal um. Sie auch - und schaut mir direkt in die Augen. Sachen gibt's. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ganz normaler Samstag also bei mir.
Und bei Euch so?
Wenige Schritte später sehe ich einen jungen Mann. Viele entzündete Stellen im Gesicht, frischer Haarschnitt, saubere Kleidung, bisschen verwirrter Blick. Wenn man über die Jahrzehnte in einer großen Stadt immer wieder an den gleichen belebten Stellen vorbeikommt, fallen sie einem auf, die Menschen, die dort ihr Leben verbringen. Mehr oder weniger auf der Straße. Das erste Mal sah ich diesen jungen Mann vor ca fünf Jahren. Sehr gut aussehend, Modelqualitäten, schon gezeichnet von irgendeiner Droge. Einmal tauchte er im Großstadtgetümmel direkt vor mir auf und bettelte mich an, vollkommen unverständliches Gebrabbel. Ich war geschockt über seinen Zustand. Körperlich ein Wrack, kaum wiederzuerkennen. Aber ich war mir sicher, dass er das war. Jetzt freue ich mich spontan, ihn zu sehen. Dass er scheinbar Hilfe angenommen hat, dass sein Zustand verbessert scheint, dass er überhaupt noch lebt.
Für die Lächelgeschichte hatte ich mir dennoch ein befreiteres Lächeln vorgestellt.
Dann stehe ich Eis schleckend in der Fußgängerzone und schau mich um. Eine große blonde Frau registriert mich, rauscht auf mich zu, bellt mich an "Wo haben Sie das Eis her!". Diesmal muss ich grinsen (sie dann auch) und zeige mit vollem Mund in Richung Eisdiele.
Im Bücherladen ist es gefährlich verlockend wie immer. Ich trudel rum und sammel ein. Selten hatte ich so viele ungelesene Bücher zuhause wie aktuell. Wird sich schon wieder irgendwann Ruhe zum Lesen finden. Dann sehe ich einen entfernten Freund. Er steht sinnierend vor einer Bücherwand. Seine Gedanken: Weiße männliche Hetero-Autoren über 40 haben es gerade schwer, ihre Werke zu veröffentlichen. Vielleicht vertiefen wir das Thema später noch.
Auf dem Rückweg sehe ich dann tatsächlich einen Mann von dem ich schwören könnte, dass ich ihn vorgestern noch auf einer Datingplattform gesehen habe. In einer Großstadt kann sowas passieren. Er nimmt mich wahr, schaut weg. Sagt beim Vorbeigehen etwas zu seiner Begleiterin, mit der er Händchen hält. Nach einigen Metern drehe ich mich noch mal um. Sie auch - und schaut mir direkt in die Augen. Sachen gibt's. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]
Ganz normaler Samstag also bei mir.
Und bei Euch so?