Herr Mahlzahn schrieb: Den Tod, liebe Himbeermond, treffe ich immer wieder in den verschiedensten Erscheinungsformen. Ich sehne mich seit Jugendtagen immer wieder nach ihm, doch dann kommt er (zum Glück) nicht. Oft hat er versucht, mich zu holen, da habe ich ihm im letzten Moment ein Schnippchen geschlagen, leider hat er mir dann oft ein dauerhaftes Andenken überlassen. Er hat sich an mir gerächt , in dem er immer wieder Menschen holte, die ich mochte oder gar liebte. Dann hatte ich beruflich oft mit ihm zu tun, da arbeiteten wir viel zusammen und halfen uns gegenseitig, und zuguterletzt wurden wir dicke Freunde, als ich mich während des Studiums mit seinen Hinterlassenschaften beschäftigte. In dieser Hinsicht sind wir noch immer befreundet.
Ja, Ihr habt da eine besondere Geschichte. Ich bin auch noch nicht sicher, wer da letztes Endes gewinnt.
Ich habe eine Weile viel mit Bestattern gearbeitet. Fantastische Menschen. Vor allem jene, die den Beruf als Berufung sehen und sich frei dafür entschieden haben. Der Schwerpunkt hat sich heute verlagert. Vom reinen Einsargen hin zu Gestaltern eines würdigen Abschieds und Seelsorge für die Hinterbliebenen. Mein Verhältnis zum Tod wurde bewusster, versöhnlicher wurde es bisher nicht.